Zoe Valdes

Geliebte erste Liebe

Roman
Cover: Geliebte erste Liebe
Ammann Verlag, Zürich 2001
ISBN 9783250600336
Gebunden, 400 Seiten, 22,50 EUR

Klappentext

Geliebte erste Liebe erzählt die Liebesgeschichte dreier Menschen, die in den frühen Jahren der kubanischen Revolution als Heranwachsende voller Begeisterung von Havanna in das sagenumwobene Valle de Vinales zogen, um dort, wie alle stürmisch gestimmten Jugendlichen, zum ersten Mal ihre revolutionäre Landdienst-Zeit zu absolvieren. Im fruchtbaren Herzen Kubas tauschten sie, blind vor Zärtlichkeit füreinander, Ihre Unberührtheit gegen Illusionen ein. ? Zoe Valdes erzählt in diesem Roman ihre Geschichte, deren vorläufiges Ende sie als Emigrantin in Paris sieht.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.02.2002

Georg Sütterlin sieht die zum Star avancierte kubanische Exilschriftstellerin Zoe Valdes sehr kritisch und findet ihren Erfolg nicht unbedingt durch ihr literarisches Können erklärbar. Zu lange habe sie in Kuba und im westlichen Ausland mit ihrer Familie ein privilegiertes Leben geführt, um als Oppositionelle ernst genommen zu werden. Bei der erfolgreichen Vermarktung ihrer Bücher habe man geschickt ihr ansprechendes Aussehen eingesetzt, registriert Sütterlin etwas abfällig. In ihrem neuen Roman setze die Autorin nicht auf psychologischen Realismus, sondern inszeniere "ein Sprachfeuerwerk voller Argot und umgangssprachlichen Wendungen". Das einzige, was Sütterlin daran zu loben findet, ist die seiner Meinung nach "bravouröse" Übersetzungsarbeit von Peter Schwaar. Die "ins Groteske übersteigerten Schilderungen des Sexuellen" und die, wie er vermutet, auf Schockwirkung abzielende Vorliebe für Skatologisches gefallen ihm jedenfalls nicht. Und zu lang findet er es angesichts des "bescheidenen thematischen Gehalts" auch.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.11.2001

Ziemlich missraten findet der Rezensent Ulrich Müller-Schöll den neuen Roman der Kubanerin Zoe Valdez. Zum einen greife sie auf Formeln und Bilder zurück, mit denen sie schon früher Erfolg hatte und sei dabei nicht besonders originell. Zum anderen versuche sie sich diesmal am lateinamerikanischen magischen Realismus und das misslingt ihr nach Müller-Schöll gründlich. An die großen Vorbilder des Genres - wie etwas Gabriel Garcia Marquez - kommt sie bei weitem nicht heran, zu gewollt wirkt das alles nach Meinung des Rezensenten. Die Autorin schaffe es nicht, die Bilder mit Leben zu füllen. Statt dessen verlasse sie sich "auf das gängige, tausendfach erprobte Bildrepertoire im Bewusstsein der Leser". Zudem vermisst Müller-Schöll eine klare Richtung des Romans; er findet, dass keines der Themen, die die Autorin anschneidet, befriedigend behandelt wird - dazu fehlt es dem Buch unter anderem an "polemischer Schärfe".
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