Stephan Dahme (Hg.), Hermann Mildenberger (Hg.), Annette Seemann (Hg.)

Die andere Seite

Das Phänomen der Mehrfachbegabung in den Künsten
Cover: Die andere Seite
Edition Fichter, Frankfurt am Main 2021
ISBN 9783947313129
Gebunden, 432 Seiten, 55,00 EUR

Klappentext

Mit 200 Abbildungen. Der vorliegende Essayband nimmt das Phänomen der künstlerischen Mehrfachbegabung in Europa von der zweiten Hälfte des 18. bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erstmals in diesem Umfang in den Blick. Ausgehend vom Ideal der natürlichen Einheit mehrerer Begabungen im "uomo universale" der Renaissance erlangten die Mehrfachbegabungen im Zuge der Aufklärung und mit Beginn der Moderne wieder zunehmend an Bedeutung. Mehr als 30 Autoren aus verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen betrachten diese Entwicklung anhand ausgewählter Beispiele. Malende Dichter und dichtende Maler, aber auch Schriftsteller und Maler, die komponierten, werden mit der jeweils "anderen Seite" ihres Schaffens und der vielfältigen Wechselwirkung ihrer Begabungen vorgestellt. Dabei eröffnet sich ein europäischer Kosmos, der von Johann Wolfgang Goethe, E. T. A. Hoffmann und Victor Hugo über John Ruskin, Wilhelm Busch und August Strindberg bis hin zu Arnold Schönberg, Paul Klee und Sophie Taeuber-Arp reicht. Abgerundet wird der opulent bebilderte Band durch einen Ausblick auf die weitere Entwicklung des Phänomens im ausgehenden 20. und frühen 21. Jahrhundert angesichts neuer, die klassischen Gattungsgrenzen sprengender künstlerischer Konzepte.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 18.11.2021

Rezensentin Christine Brinck lernt im neuen "Prachtband" der Klassik Stiftung Weimar die Mehrfachbegabungen vieler bekannter Künstler, darunter auch jene von Goethe, Victor Hugo und Angelika Kauffmann kennen. Das Buch ist dabei nicht nur schön anzusehen, sondern kann auch mit amüsanten Fakten überraschen, die sich in den zahlreichen Kapiteln herauskristallisieren, lobt Brinck. Auch, wenn Mehrfachbegabungen für deren Besitzer offenbar oftmals eher Zumutung als Spaß waren, erfreut sich die Rezensentin heute gerne an den daraus entstandenen Werken.