Jörg Müller

Das Buch im Buch im Buch

(Ab 5 Jahre)
Cover: Das Buch im Buch im Buch
Fischer Sauerländer Verlag, Frankfurt am Main 2001
ISBN 9783794148608
Gebunden, 32 Seiten, 17,84 EUR

Klappentext

Beilage: 3D-Brille. Schon der doppelsinnig gestaltete Schutzumschlag erweist sich als Teil der Geschichte. Und wenn das Kind im Buch eine 3D-Brille aufsetzt, um die Illusion der Bildtiefen noch eindrücklicher zu sehen, so ist da auch eine Brille für das Kind mit dabei, das gerade das Buch anschaut. Eine Geschichte, die die Grenzen zwischen Buch und Wirklichkeit aufhebt; eine Art Alice im Bilderbuchland.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 07.11.2001

Den Traum mitzumachen, in seine Lieblingsgeschichte eintauchen zu können, erklärt uns Clemens Loehr das Konzept dieses "Multibuchs," habe der Autor wörtlich genommen und sich damit neben Michael Ende und Lewis Carroll gestellt. So ganz in diese Reihe gehört Jörg Müller für unseren Rezensenten dann freilich doch nicht. Denn dass wir mit der 3D-Brille auf die Nase in ein "Rätselreich" eintreten, den Urheber des Verwirrspiels treffen und glücklich wieder hinausgelassen werden, reicht dafür nicht aus. Können die Bilder noch so "furios" gezeichnet sein, es sucht der Rezensent, der sich mit einer philosophischen Fingerübung nun mal nicht abspeisen lässt, "eine Geschichte, eine interessante Figur" und zwar vergebens.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.10.2001

Sehr gelungen findet Jens Thiele dieses Bilderbuch, weil es in verblüffender Weise mit Augentäuschung und Illusion spiele. Regelrecht "raffiniert" sei die etwa Geschichte, in der sich ein Kind mit dem gleichen Bilderbuch wie dem vorliegenden im Spiegel sieht und sein Spiegelbild wiederum ein Bild von dem Buch in der Hand hält usw. Der Rezensent preist den Schweizer Illustrator für seine "konzeptuelle Klugheit", hält allerdings seine ins Bild gesetzte Idee vom Künstler, der ein nur durch die "kindliche Unbefangenheit" zu erlösender Gefangener sei, für zu philosophisch für ein Kinderbuch. Doch insgesamt ist er von der "vieldeutigen" Geschichte so begeistert, dass er Müller die für sein Gefühl viel zu "plüschige Hauptfigur" verzeiht.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.09.2001

Gute Verpackung! Mehr Positives lässt sich über das neueste Buch von Jörg Müller nicht ruhigen Gewissens behaupten, schreibt der mit "u.si." zeichnende Rezensent. Aber die Verpackung! Denn hier gibt's mehr Verpackung als Inhalt. Das Buch hat einen angerissenen Umschlag erhalten mit einer ziemlich echt aussehenden Geschenkschleife, meint "u.si." - soll bedeuten: aufreißen, aufschlagen, hineinschauen - und sich wundern. Denn der Blick in das Buch erweise sich als Blick in den Spiegel, der einem nur das eigene Bild und das eigene Bild von der Welt zurückspiegele, was wiederum Thema des Buches sei. Ein Vexierspiel zwischen Illusion und Wirklichkeit, Trug und Täuschung, wie es im Verlagsdeutsch heißt. Ein hochphilosophisches Problem also, meint "u.si", das leider seelenlos abgehandelt werde. Das Buch entpuppe sich als leblose, technisch brillierende, aber enttäuschend unlebendige Kunstwelt, in der auch die beigelegte 3-D-Brille keine Pluspunkte mehr erziele.
Stichwörter