Haru Hamanaka

Erkenntnis und Bild

Wissenschaftsgeschichte der Lichtenbergischen Figuren um 1800
Cover: Erkenntnis und Bild
Wallstein Verlag, Göttingen 2015
ISBN 9783835316270
Gebunden, 222 Seiten, 34,90 EUR

Klappentext

Haru Hamanaka rekonstruiert anhand der historischen Quellen Georg Christoph Lichtenbergs Entdeckung der nach ihm benannten Figuren physikalischer Entladungsmuster und - erstmalig - deren zeitgenössische Rezeption. Dabei gilt ihr besonderes Interesse sowohl der Kontextualisierung der frühen Forschung zu den Lichtenbergischen Figuren in Wissensdiskursen und in der Wissenskultur der Zeit als auch der Erörterung des epistemischen Potenzials der Bildlichkeit der Staubfiguren für die frühe Forschung. Hamanaka zeigt, welche Rolle die Lichtenbergischen Figuren als Bilder mit einzigartigen Eigenschaften bei der Formation des Wissens um 1800 spielten, als das moderne Konzept von Naturwissenschaft erst im Entstehen begriffen war, und erörtert dabei vor allem die Rolle der druckgrafischen Techniken. Obwohl Lichtenbergs Zeitgenossen wenig zur physikalischen Erklärung der Entstehung der Staubfiguren beitragen konnten, war ihre Beschäftigung damit von immenser Bedeutung. Das Beschreiben, Abbilden und Abdrucken der Figuren sowie die Wiedergabe von Formen und Buchstaben durch sie und das Konzipieren der ihnen grafisch ähnlichen wissenschaftlichen Zeichen - diese Vorgänge, bei denen es sich immer um die Bildlichkeit der Lichtenbergischen Figuren handelt, waren um 1800 wichtige Formen der Wissensgenerierung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.07.2015

Georg Christoph Lichtenberg schrieb nicht nur blitzgescheite Aphorismen, er war auch Naturforscher, weiß Alexander Košenina. Zufällig entdeckte er bei einem Versuch, dass der Staub, der versehentlich auf die Gerätschaften geraten war, eigentümliche Bilder formte, was sich in wiederholten Experimenten bestätigte, so der Rezensent. In "Erkenntnis und Bild" hat Haru Hamanaka die Geschichte dieser Staubbilder von frühen spirituellen Interpretationen bis zur technischen Erschließung und den modernen Laserdruckern verfolgt, fasst Košenina zusammen, der sich trotz des eher trockenen Themas zu prinzipiellen Fragen über den Zusammenhang von "Natur und Geist, Funktion und Zauber" inspiriert fühlt.
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