Peter Normann Waage

Es lebe die Freiheit!

Traute Lafrenz und die Weiße Rose
Cover: Es lebe die Freiheit!
Urachhaus Verlag, Stuttgart 2012
ISBN 9783825178093
Gebunden, 317 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Norwegischen von Antje Subey-Cramer. Das allgemeine Interesse an der kleinen Studentengruppe, die unter dem Namen "Weiße Rose" bekannt wurde, ist heute größer denn je. Ein Mitglied dieser Gruppe entging jedoch weitgehend der Aufmerksamkeit:Traute Lafrenz. Die heute 92-Jährige wird zwar erwähnt, aber ihre Geschichte wurde bis jetzt noch nie aufgezeichnet. Ihre Aktivitäten waren von entscheidender Bedeutung, wurden von der Nachwelt jedoch wenig beachtet. Sie selbst zieht es vor, sich als "Zeitzeugin" zu bezeichnen. Lafrenz spielte innerhalb der Weißen Rose eine zentrale Rolle, aber sie befand sich direkt hinter der Front. Sie war überall mit dabei, ausgenommen beim Schreiben und Vervielfältigen der Flugblätter. Sie war jemand, der Impulse gab, vorbereitete, Flugblätter verteilte, aufräumte, das Leben in Gang hielt.
Die Medizinstudentin lernte Hans Scholl 1941 kennen und wurde seine Freundin. Geprägt durch das liberale und musische Milieu der Hamburger Lichtwark-Schule und ihre Lehrerin Erna Stahl initiierte Traute Lafrenz Leseabende, die in dem kleinen Münchener Freundeskreis eine zentrale Rolle spielten und den geistigen Nährboden der Flugblätter darstellten. Sie wurde verhaftet, doch es gelang ihr, der Gestapo Lügen aufzutischen und keinen ihrer Freunde zu verraten. Nach einjähriger Haft wurde sie im Zusammenhang mit der Hamburger Weißen Rose erneut festgenommen. Nur dem Kriegsende hatte sie es zu verdanken, dass sie der drohenden Todesstrafe entging.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.08.2012

Der hier rezensierende Historiker Thomas Schnabel hat sich höchst interessiert auf Peter Normann Waages Buch über die zur Widerstandsgruppe "Weiße Rose" gehörende Traute Lafrenz gestürzt, hat auch knapp 300 spannende Seiten gelesen und ist am Ende doch recht enttäuscht. Der norwegische Autor beschäftigt sich nämlich nur zu rund einem Viertel seines Buches mit der fesselnden Persönlichkeit der Widerstandskämpferin und schreibt ansonsten viel Allgemeines zur "Weißen Rose", beschwert sich der Rezensent. Dazu kommen einige für Schnabels Ohren ungeschickte Formulierungen und in ihrer Länge ermüdende Passagen und Zitate. Neues über Traute Lafrenz erfährt man nicht, so Schnabel, der sich aber immerhin vorstellen kann, dass das Buch für norwegische Leser, die mit der Geschichte der "Weißen Rose" weniger vertraut sind, recht informativ ist.
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