Magazinrundschau

Die Ahnungslosen

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
18.10.2022. En attendant Nadeau skizziert Prousts zwiespältige Beziehung zum Judentum. In HVG wundert sich Peter Nadas wie lang der Westen seine Pose des Ahnungslosen gegenüber Putin durchhielt. In Eurozine blickt die russische Autorin Katja Margolis verzweifelt auf die Gefühllosigkeit ihrer Landsleute gegenüber der Ukraine. New Republik erblickt in Oslo die Bibliothek der Zukunft. Wired stellt den Versuch vor, ein Netzwerk linker Medien in den USA aufzubauen.

En attendant Nadeau (Frankreich), 15.10.2022

Der Judentum ist ein wichtiges Thema in Prousts "Recherche", und dennoch hat es etwas Irrlichterndes. Proust selbst war Sohn einer Jüdin, also im traditionellen Sinne jüdisch, aber sein Vater, der Arzt Adrien Proust, war Katholik und hat ihn katholisch erzogen. Diese Zwiespältigkeit charakterisiert auch sein Schreiben. Einerseits gibt es einige Nebenfiguren, die als antisemitisch gelesen werden, andererseits war Proust ein leidenschaftlicher Dreyfusard, und die Dreyfus-Affäre spielt in der "Recherche" eine große Rolle. Das Thema "Proust und das Judentum" ist auch en vogue in der Literaturwissenschaft. In Deutschland setzt sich Andreas Isenschmid in einem neuen Buch damit auseinander. In Frankreich gibt es zwei Neuerscheinungen, die stark auf der immensen Korrespondenz Prousts (41 Bände) basieren, Antoine Compagnons "Proust du côté juif" und Pierre Birnbaums "Marcel Proust - L'adieu au monde juif". Während Compagnon sich vor allem mit der französisch-jüdischen Rezeption befasst und Benjamin Crémieux' schöne Beobachtung von den "Juden, die aus Proust einen Nicht-Juden und den Nicht-Juden, die aus Proust einen Juden machen wollen" zitiert, geht Birnbaum mehr auf Prousts eigenes Verhältnis zur Frage ein. "Birnbaum spürt die gleiche Ambivalenz in Prousts Korrespondenz mit seinen antisemitischen Freunden auf, die 'zwischen Bewunderung und Ablehnung' schwankt. 'Es ist eine Tatsache', schreibt er, 'dass Proust vor Zärtlichkeit und Rücksichtnahme gegenüber antisemitischen Pamphletisten zerfließt, die sich selbst als seine treuen Freunde bezeichnen': Charles Maurras, Chef der Action française, Maurice Barrès, 'Prinz der Nationalisten', Léon Daudet, 'einer der schärfsten Gegner von Hauptmann Dreyfus', und viele andere, die heute weniger bekannt sind. Zwar blieb Proust auf Distanz und nahm während der Dreyfus-Affäre keinen Kontakt zu ihnen auf, doch nach 1906, als Dreyfus vom Kassationsgericht rehabilitiert wurde, nahm ihr lobhudlerischer Briefwechsel wieder 'Fahrt auf'. Man muss zugeben, dass diese Briefe den heutigen Leser in Erstaunen versetzen."

Tiphaine Samoyault gibt außerdem einen Überblick über französische Neuerscheinungen zu Prousts hundertstem Todestag.

Die Ecole Normale Supérieure genießt als Ausbildungsstätte der intellektuellen Elite Frankreichs einen mythischen Ruf. Nur das beste Prozent der Abiturienten darf sich bewerben und wird in zwei Jahren gnadenloser Vorbereitungsklasse weiter gesiebt - dann darf man die Schule erst besuchen. Althusser lehrte dort, Foucault lernte dort. Aber sie ist keine Uni, und der Philosoph Bernard Pautrat beschreibt sich im Gespräch mit Marc Lebiez als Außenseiter in der Spinoza-Forschung, weil er eben nicht an der Uni lehrt. Statt dessen bereitete er seine Spinoza-Neuübersetzung, die jetzt in der ebenso mythischen "Pléiade" herauskommt, in einem 22-jährigen Seminar an der ENS vor. Auch  die "Ethik" hat er neu übersetzt: "Nur wenige haben sie tatsächlich gelesen, vor allem als Ethik, was die Leute nicht daran hindert, wie ich es oft gehört habe, zu sagen: 'Ach, ich liebe Spinoza!', obwohl man nur ein paar Seiten überflogen hat. Natürlich ist es keine bequeme Lektüre, aber man wird nichts erreichen, wenn man sich nicht die Mühe macht, die gesamte 'Ethik' zu lesen, indem man für sich selbst alle Beweisführungen noch einmal durchführt. Dass man zwanzig Jahre braucht, um zu verstehen, dass man zwanzig Jahre braucht, um sie zu verstehen? Nun, sei's drum."

HVG (Ungarn), 14.10.2022

Der Schriftsteller Péter Nádas wundert sich im Interview mit Zsuzsa Mátraházi immer noch, wie der Westen Putins Kriege wahrgenommen hat: "Für mich war es eher überraschend, wie überzeugt europäische Regierungen die Ahnungslosen gaben. Als wäre es die natürlichste Sache der Welt, dass an der Grenze eines benachbarten Landes eine hunderttausend Mann starke Armee aufmarschiert. Als würde man glauben, dass sie wieder nach Hause gehen aufgrund der schönen Wörter eines Herrn Macron oder Herrn Scholz. Wer geistig in der Lage war, sich an Vorkommnisse zu erinnern, die älter als drei Jahre sind, der konnte nicht vergessen, wie russische Großmachtpolitik normalerweise mit Freiheitsbewegungen verfährt und wusste spätestens seit der unter überaus verdächtigen Umständen erfolgten Annexion der Krim, was passieren würde. Was sie zur Eliminierung der polnischen Solidarnosc Bewegung beigetragen hatte, was sie 1968 in Prag und 1956 in Budapest getan hatte und wie sie 1953 den Berliner Aufstand niedergeschossen hatte und so weiter. (…) Das hat wohl Tradition. Wer die panslawischen Bewegungen kennt, der weiß welch messianische Ideologie die kolonialen Bestrebungen der Russen begleiten. Die europäische Politik hat bis heute nicht geklärt, wie die Krim angeblich ohne russische Militäreinheiten besetzt wurde. Wenn ich mir solche Fragen angesichts der damals noch niedrigen Öl- und Gaspreise nicht stelle, dann wird dieser Film Fortsetzungen haben."
Archiv: HVG

Eurozine (Österreich), 17.10.2022

Die russische Autorin Katja Margolis blickt verzweifelt auf die Taten- und Gefühllosigkeit, mit der ihre Landsleute auf den Krieg gegen die Ukraine reagieren. Für sie ist aber nicht die Frage, ob die Literatur schuld ist an der Apathie - wie manche ukrainische Aktivisten behaupten - oder ob sie ihr entgegenwirkt - wie etwa Michail Schischkin glaubt (unser Resümee). Entscheidend sei die russische Unfähigkeit, meint Margolis, sich mit der eigenen Kultur und Gesellschaft kritisch auseinanderzusetzen. Sie selbst erlebte einen Sturm der Empörung, als sie in der Novaja Gaseta Europe an Joseph Brodskys Schmähgedicht "Auf die Unabhängigkeit der Ukraine" erinnerte: "Leider verläuft die Geschichte der russischen Kultur und Gesellschaft in der Tat eher konträr zu dem Weg, den Schischkin zeichnet. Trotz des glänzenden und lehrreichen Kulturerbes und einer turbulenten Geschichte voller leicht verständlicher Lektionen haben viele Russen wenig oder gar nichts daraus gelernt und geben sich damit zufrieden, seit Jahrhunderten immer wieder demselben selbstzerstörerischen Lauf zu verfolgen. Bevor wir überhaupt anfangen, Literatur oder Kunst als Mittel zur Rettung in Betracht zu ziehen, müssen wir zunächst etwas über uns selbst lernen. Der englische Philosoph John Stuart Mill sagte berühmterweise, dass die Tyrannei der Gesellschaft über sich selbst größer sei als die Tyrannei eines Einzelnen über sie. Wenn man ein aktuelles Beispiel bräuchte, um diese Aussage zu bekräftigen, wäre das moderne Russland die perfekte Wahl. Viele von uns, Schischkin eingeschlossen, sind manchmal versucht, Russen als ohnmächtige und fatalistische Opfer einer gewaltigen bösartigen Macht darzustellen. Dies ist jedoch eine bequeme, passive und sich selbst erhaltende Sicht des russischen Geistes, hinter der man sich leicht verstecken kann, da sie sehr natürlich ist. Eine solche Position ist gefährlich und kontraproduktiv, ein zu einfacher Ausweg, da sie davon ausgeht, dass die Viktimisierung uns von der Selbstkritik befreit und dass diese Befreiung zudem eine inhärente Eigenschaft unserer Kultur und unseres literarischen Kanons ist."
Archiv: Eurozine

New Yorker (USA), 24.10.2022

Wenn es heißt, die USA haben Waffen an die Ukraine geliefert oder der Ukraine mit Geheimdienstinformationen ausgeholfen, dann klingt das einfacher als es ist. Joshua Yaffa erzählt mit vielen Insiderinformationen von dem komplexen Verhältnis zwischen den Regierungen, deren Interessen sich überschneiden, aber nicht ineinander aufgehen. Die Ukraine hat zum Beispiel sehr lange auch gegenüber den USA ihre Verteidigungstaktik geheimgehalten. Als die Erfolge sich einstellten, haben sich die Beziehungen wiederum intensiviert. Man erfährt eine Menge Details. So informieren die USA die Ukraine zum Beispiel nicht über die Aufenthaltsort feindlicher Generäle, weil das von Russland als Kriegsakt angesehen werden könnte. "Dennoch hat die Ukraine bisher acht Generäle getötet, die meisten von ihnen aus großer Entfernung durch Artillerie- und Raketenbeschuss. Die hohe Zahl der Todesopfer ist zum Teil auf die russische Militärdoktrin zurückzuführen, die hierarchische Operationen von oben nach unten vorsieht. In den meisten Fällen sind russische Offiziere und Soldaten mittleren Ranges nicht befugt, Entscheidungen zu treffen. Darum müssen Generäle näher an der Front positioniert werden. "Sie müssen da sein, um die Truppen zu kontrollieren und zu führen', sagte der US-Militärbeamte. 'Operativ ist das eine Riesenkatastrophe.'"

Weitere Artikel: Evan Osnos untersucht den Einfluss des chinesischen Tycoons Guo Wengui auf die Republikaner. Louis Menand schreibt mit viel Gefühl über Paul Newman, über den gerade eine Biografie erschienen ist. Julian Lucas liest Abdulrazak Gurnah. Carrie Batton stellt das Countrymusik-Duo The Plains vor. Und Anthony Lane sah im Kino Martin McDonaghs "The Banshees of Inisherin".
Archiv: New Yorker

Elet es Irodalom (Ungarn), 14.10.2022

Die junge Dichterin Júlia Kustos spricht im Interview mit Nikolett Antal u.a. über ihre politischen Gedichte in den sie zum Beispiel das polnische Abtreibungsgesetz oder die Minsker Demonstration der Frauen thematisiert. "Das waren meine ersten politischen Rollen in einem Gedicht. (...) Diese Rollengedichte haben mich beschäftigt, aber eine einfach nur auf die Ereignisse reagierende Dichterin bin ich nicht. Ich will nicht jedesmal, wenn ich eine schreckliche Nachricht lese, darüber nachdenken, ob ich daraus wohl ein Gedicht schreiben könnte. Das nähme dem Gedicht als selbstständige, über Qualität verfügende Sache die Intimität und die Persönlichkeit. Ich betrachte jedes Gedicht so, dass es eine eigene Welt, eine eigene Persönlichkeit, eine eigene Stimme verkörpert. Das, was in einem Gedicht passiert, muss unwiederholbar sein."

New Republic (USA), 14.10.2022

Da wird in hundert Jahren ein Buch draus gemacht. Sprößling im Wald von Nordmarka, Norwegen, der extra für die Future Library angeplanzt wurde. Foto: Future Library


Eleanor Cummins erzählt von einem Projekt der schottischen Konzeptkünstlerin Katie Paterson, die die Bauherrn des Osloer Stadthafens Bjørvika 2014 angeheuert haben, mit Kunst im öffentlichen Raum das Viertel zu beleben. Ihre Idee: eine Bibliothek der Zukunft. 100 Jahre lang sollen jedes Jahr drei Schriftsteller ein Manuskript abgeben, das erstmal niemand lesen darf. Zugleich wurden 900 Bäume angepflanzt, deren Holz dann für die erste Ausgabe der Bücher 2114 benutzt werden soll. Dieses Jahr haben Karl Ove Knausgård und Tsitsi Dangarembga ihre Manuskripte eingereicht (Ocean Vuong konnte nicht, wegen einer Covid-Erkrankung). Die Botschaft des Projekts ist zutiefst moralisch: "Für einige ist es eine Quelle der Frustration, eine Bibliothek für ungeborene Generationen zu schaffen. Wie ein Zuschauer es ausdrückte, fühlt sich das Projekt weniger so an, als würde man der Zukunft etwas geben, als vielmehr den heute lebenden Menschen etwas vorenthalten. Doch für andere ist dies der Teil der Future Library, der den größten Reiz ausmacht. 'Nicht alles ist für uns bestimmt, um jetzt konsumiert zu werden', sagte die simbabwische Schriftstellerin Dangarembga in der öffentlichen Bibliothek in der Innenstadt. Da sie zwischen Südostafrika und England aufgewachsen sei, 'ist Ausgrenzung für mich normal', erklärte sie. Für die Bürger des globalen Nordens, die Reichtum und Macht horten - auf Kosten des Planeten selbst -, könnte die Future Library eine längst überfällige Lektion sein."

Der ukrainische Schriftsteller Stanislav Aseyev wurde 2017 in Donetzk von lokalen pro-russische Sicherheitskräften verschleppt und verbrachte zweieinhalb Jahre in einem als Isolationslager bekannten Gefängnis, wo er und andere Insassen wiederholt geschlagen und gefoltert wurden, berichtet Luke Johnson (Aseyev hat ein Buch über diese Zeit geschrieben). "Seine Erfahrungen sind heute von großer Bedeutung, da in den kürzlich befreiten Gebieten der Ostukraine Folterstätten aufgedeckt werden. Für ihn hat die russische Invasion, die am 24. Februar begann, einen völlig anderen Charakter als die vorherige. 'Das Ausmaß der Kriegsverbrechen ist völlig anders', sagte er in einem auf Russisch geführten Interview in Lviv. Im Lager 'gab es Tote, aber sie waren recht selten. Sie haben ständig gefoltert, aber sie haben versucht, nicht zu töten. Jetzt [im Jahr 2022] gibt es die gleichen Folterungen, Menschen mit Spuren von elektrischen Verbrennungen, aber es gibt auch Massentötungen." Im September gründete Aseyev zusammen mit einem Team eine gemeinnützige Organisation, den Justice Initiative Fund (JIF), der mutmaßliche Kriegsverbrecher sucht.
Archiv: New Republic

La regle du jeu (Frankreich), 09.10.2022

Das Problem mit Giorgia Meloni ist nicht einfach, dass eine Rückkehr des Faschismus droht. Einen Bruch wie in den zwanziger Jahren wird es nicht geben, sagt Ezio Mauro, ehemals Chefredakteur La Repubblica in einem ausführlichen Gespräch mit Christian Longchamp. Das Problem mit Meloni sei, "dass sie einen Fuß im System und einen Fuß außerhalb des Systems hat", erklärt er. Die Hauptgefahr für die italienische Demokratie sieht er darin, dass Meloni gern die Verfassung in Richtung eines Präsidialsystems ändern würde: "Die Verfassung wollte verhindern, dass es einen starken Mann an der Spitze des Staates gibt. Sie wurde als Bollwerk zum Schutz der Republik konzipiert. Sie sorgte dafür, dass die Machtzentren in einem geschickten Gleichgewicht orchestriert wurden, um Missbrauch zu verhindern. Meloni hat mehr als einmal erklärt, dass sie ein Präsidialregime einführen wolle. Das ist ihr trojanisches Pferd, um die Verfassung zu ändern. An sich ist eine präsidiale Staatsorganisation nicht verwerflich. Frankreich ist ein großes demokratisches Land. Aber dieses System hängt von seiner Nutzung ab, von der Instrumentalisierung, der es zum Opfer fallen kann. Meiner Meinung nach will Meloni die Idee der Rechten von Demokratie und Macht in die Verfassung übertragen, also die Identifikation zwischen dem politischen Anführer und dem Volk, die Weigerung sich auf Beschränkungen und Regeln für Macht einzulassen."
Archiv: La regle du jeu

Wired (USA), 06.10.2022

Nancy Scola porträtiert Tara McGowan, die im Journalismus begann, dann Obamas Wahlkampf zur Wiederwahl vor allem auf Social Media aufmotzte und jetzt mit einer Agenda in den Journalismus zurückkehrt: Mit ihrem Projekt "Courier Newsrooms" gründet sie in den USA zahlreiche linksliberale Onlinemedien, die via präzise lancierter Social-Media-Werbung Einfluss auf das Wahlverhalten nehmen sollen. Dafür will McGowan zum einen verloren gegangenes Vertrauen in den Journalismus wiederherstellen und dies zum anderen ummünzen, indem sie das brachliegende Potenzial der gewaltigen Menge an Nichtwählern für die Demokraten nutzbar macht. Alleine in den letzten drei Jahren sind dafür fünf Millionen Dollar alleine an Facebook und Instagram für Werbeanzeigen gegangen, erfahren wir. "Unterstützt vom Billionär und LinkedIn-Gründer Reid Hoffman, dem liberalen Philanthropisten George Soros und anderen hat sie alleine in der ersten Hälfte dieses Jahres 15 Millionen Dollar an Mitteln einholen können, und sie zielt auf mehr. Ihre Kritiker hassen, was McGowan im Schilde führt. Wähler zu mobilisieren, das 'ist einfach nichts, was Newsrooms tun', wie es Caitlin Sutherland, die Geschäftsführerin der rechtsneigenden Nonprofit-Organisation Americans for Public Trust, ausdrückt. McGowan widerspricht dem nicht. Sie findet, dass genau darin das Problem liegt. Ihr Argument geht so: Zu viele Newsrooms haben sich verrannt, indem sie nur noch Elite-Leser ansprechen und hinter Paywalls Zuflucht nehmen (vor einem Jahrzehnt noch eine Seltenheit, heute haben dreiviertel aller US-Zeitungen eine solche). Unterdessen mussten seit 2004 mehr als 2000 Zeitungen im ganzen Land den Betrieb einstellen und ließen damit Heerscharen von Amerikanern ohne jene Sorte vertrauenswürdiger Informationen zurück, die sie zur Wahl bewegen könnten. Stattdessen haben 80 Millionen, die in der Schicksalswahl zwischen Donald Trump und Joe Biden mitabstimmen hätten können, dies nicht getan. ... McGowan setzt als erstes und am meisten auf die These, dass Nachrichtenkonsum tatsächlich das Wählerverhalten beeinflusst. Dahinter steckt eine bahnbrechende Studie von 2006 zu dem, was deren Autoren den Fox-News-Effekt nennen. Die Forscher fanden heraus, dass die Dauerberichterstattung des konservativen Kanals, als er seinen Betrieb aufnahm, ausreichte, um 200.000 Menschen davon zu überzeugen, diesmal die Republikaner zu wählen - genug, um George W. Bush zum Präsidenten zu machen."

Außerdem berichtet Tom Simonite von Forschungen an einer Pille, die die Lebenszeit von Hunden verlängern könnte - und vielleicht sogar die von Menschen.
Archiv: Wired