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Stichwort
Milan Kundera
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Magazinrundschau 14.07.2023 […] In den letzten Tagen häufen sich auch in Tschechien die feuilletonistischen Abschiede von Milan Kundera. Štefan Švec beschreibt den Autor in einem ausführlichen Essay als einen König der Widersprüche, und dies ebenso in seinem Werk wie in seiner Biografie. Darüberhinaus stellt Švec ein interessantes Gegensatzpaar auf, das sich durch die ganze tschechische Literaturgeschichte ziehe: der Gegensatz zwischen […] zwischen Heimatdichter und Kosmopolit, der in diesem Fall von Bohumil Hrabal und Milan Kundera verkörpert werde. "Wo Hrabal sprudelt, verknappt Kundera. Wo Hrabal die Schrecken der Menschheit einhüllt, enthüllt Kundera in der Menschheit den Schrecken." Unablässig reflektiere Kundera die Tradition des Weltromans, in die er sich einzuschreiben versuche - eine Ambition, die Hrabal prinzipiell wurscht sei […] Gesellschaft der städtischen Liberalen einen größeren Widerhall als Hrabals Kultur des Kneipenegalitarismus." Und noch eine interessante Erwähnung (die man sonst eher bei weiblichen Autoren findet): "Milan Kundera blieb genauso wie Bohumil Hrabal, Václav Havel oder Josef Škvorecký kinderlos. Und da unser verrücktes menschliches Hirn die Neigung hat, ständig irgendwelche Parallelen zu ziehen (…), wagen wir […]
Efeu 13.07.2023 […] Milan Kundera, 1980 (Elisa Cabot, CC BY-SA 2.0)Die Feuilletons trauern um Milan Kundera. Für den Kommunismus in seiner tschechischen Heimat begeisterte er sich zunächst glühend, dann blieb es lange ein Hin und Her, bis ihn die Niederschlagung des Prager Frühlings vollends desillusionierte. Ab 1975 lebte er in Paris, von seiner Heimat ausgebürgert, mit der im folgenden lange fremdelte. Im Exil schrieb […] "Die unerträgliche Leichtigkeits des Seins" aus dem Jahr 1984. "Es gehört zu den wenigen zauberhaften Geschichten des gruseligen 20. Jahrhunderts, dass das Regime in Prag unterging, während aus Milan Kundera, den sie fertig machen wollten, einer der meistgelesenen Schriftsteller der Welt wurde", schreiben Joseph Hanimann und Nils Minkmar in der SZ. "Für uns Tschechen blieb er ein Mann der vielen Ge […]