Martin Mosebach

Häresie der Formlosigkeit

Die römische Liturgie und ihr Feind
Cover: Häresie der Formlosigkeit
Carl Hanser Verlag, München 2007
ISBN 9783446208698
Gebunden, 256 Seiten, 21,50 EUR

Klappentext

Das Zweite Vatikanische Konzil, das 1965 endete, hatte einen der revolutionären Kulturbrüche des 20. Jahrhunderts zur Folge. Papst Paul VI. ordnete das Ende der alten römischen Liturgie und die Schaffung einer neuen an. Doch der Optimismus, dass die Abschaffung des Lateinischen als Liturgiesprache der Kirche neue Kreise öffnen könne, ist längst vergangen. Martin Mosebachs Buch stellt die Frage, ob die Kirche durch den Bruch mit ihrer großen Tradition sich nicht selbst ihrer Substanz beraubt hat, aber auch, ob über den alten Ritus bereits das letzte Wort gesprochen ist.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2007

Als martialischer "Kreuzritter" gegen die Verflachung der katholischen Liturgie ist Martin Mosebach hier dem Rezensenten Michael Gassmann begegnet. Doch nur bei oberflächlicher Lektüre könne Mosebach dem Leser einen Schrecken einjagen, beruhigt Gassmann, bei genauerem Hinsehen entpuppe sich der Kreuzritter bald als luftige Gestalt. Mosebach will erklärtermaßen zum vorkonziliaren lateinischen Messeritus zurückkehren, moderne Selbterfahrungsgruppen und Krabbelgottesdienste sind ihm ein Gräuel. Am Ursprung dieser "Verfallstheorie" entdeckt Gassmann jedoch einen schiefen Vergleich: die Gleichsetzung der konziliaren Messeordnung mit heutigen Auswüchsen. So nicht, meint der Rezensent. Eine von allem Menschlichen bereinigte Liturgie, wie sie Mosebach vorschwebt, ist ihm ebenfalls nicht bekannt, auch nicht aus der Zeit vor Papst Paul VI.
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