Rainer Decker

Die Päpste und die Hexen

Aus den geheimen Akten der Inquisition
Cover: Die Päpste und die Hexen
Primus Verlag, Darmstadt 2003
ISBN 9783896782359
Gebunden, 184 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Welche Rolle spielten die Päpste in den zahlreichen Hexenprozessen, die über viele Jahrhunderte fast überall in Europa stattfanden? Der Autor Rainer Decker hatte als einer der ersten Gelegenheit, das "Archiv der Glaubenskongregation" im Vatikan einzusehen und präsentiert hier - quellennah und anhand vieler Fallbeispiele spannend erzählt - neue Erkenntnisse zu diesem dunklen Kapitel der europäischen Geschichte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.11.2003

Der Titel dieses Buches von Rainer Decker, meint Wolfgang Reinhard, könne einen ja zunächst zu der Erwartung verführen, er zeige "höchstens gekonnte Vermarktungsstrategie" an. Doch: "Irrtum!", belehrt uns der Rezensent, unter dem reißerischen Titel verberge sich, lobt Reinhard ausgiebig, eine "gut lesbare", vor allem aber eine "unanfechtbar seriöse" Darstellung von einem "ausgewiesenen Sachkenner", dem hier eine "überzeugende Gesamtdarstellung" der Hexenverfolgung durch die Inquisition gelungen sei, und das, obwohl es gar nicht einfach sei, den "uneinheitlichen Stoff" zu einer solchen zusammenzufügen. Entsprechend habe der Autor das meiste auch gar nicht, wie der Titel etwas irreführend vermuten lässt, den Inquisitionsakten entnommen, obwohl er auch dort "einige interessante Funde" zu Nekromanten und zur Hexenverfolgung in Graubünden gemacht habe, sondern vor allem der neueren Forschungsliteratur, in der Decker sich, wie Reinhard wiederum ausdrücklich lobt, "hervorragend auskennt." Zu den "verblüffendsten Erkenntnissen" aus diesem Buch zählt für den Rezensenten, wie wenig die römischen Instanzen einerseits und die mitteleuropäischen Hexenverfolger andererseits einander zur Zeit des großen Hexenwahns im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert zur Kenntnis genommen haben. Das Buch zeige, nicht zuletzt, wie Reinhard betont, dass die Hexenverfolgung nur in den Jahrzehnten um 1500 eigentlich von Inquisitoren, ansonsten aber "vorwiegend von weltlichen Instanzen, ja vom Volk selbst betrieben wurde".
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