Peter Martig (Hg.)

Berns moderne Zeit

Das 19. und 20. Jahrhundert neu entdeckt
Cover: Berns moderne Zeit
Stämpfli Verlag, Bern 2011
ISBN 9783727211997
Gebunden, 608 Seiten, 78,70 EUR

Klappentext

Als fünfter Band der Reihe Berner Zeiten erscheint Berns moderne Zeit. Das 19. und 20. Jahrhundert neu entdeckt. Der Titel des Bandes symbolisiert den Prozess, den der Kanton Bern in den beiden letzten Jahrhunderten durchlebt hat. Berns Weg in die Moderne war schwierig, geprägt von erstaunlichen Erfolgen, aber auch von schmerzlichen Rückschlägen. Der Übergang von einer kleinräumigen Agrargesellschaft zu einer räumlich und sozial polarisierten Industriegesellschaft erwies sich als äusserst anspruchsvoll. Besonders für die Darstellung des 20. Jahrhunderts erhebt der Band keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Umso reicher ist der Informationsgehalt der vielen, meist noch nie publizierten Bildquellen. Sie lassen vor unseren Augen eine Welt entstehen, die uns trotz geringer zeitlicher Distanz schon weit entrückt ist.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.08.2011

Es ist eher ein Berner Lexikon, in dem Urs Hafner hier blättert. Und er macht das gern, vor- und zurückstöbern, über so ziemlich alle Aspekte (abgesehen von Migration!) des modernen Bern informiert werden, ohne jedoch von einem allwissenden Erzähler mit einem Synthese- oder Deutungsversuch der multiplen Realität konfrontiert zu werden. Für Hafner ist dies das Glück moderner Methodik. Das laut Hafner wohl aufwendigste Werk unter den Schweizer Kantonsgeschichten, das mit diesem fünften Band zum Abschluss kommt, zeigt sich hier noch einmal von seiner nüchterneren Seite. Während die Vorgängerbände Berns goldene Zeiten beschwören, erklärt der Rezensent, geht es hier "nur" um "Berns moderne Zeit". Und die ist, wie Hafner weiß und hier bestätigt findet, eben nicht bloß positiv. Die Stichworte Jura-Frage, Wirtschaftskrise und Umweltzerstörung kommen vor, wenn auch, wie Hafner feststellt, stets als nicht gar so große Katastrophen. Malt man sich die Tradition in Bern vielleicht doch zu rosig?