Silvio Blatter

Zwei Affen

Roman
Cover: Zwei Affen
DuMont Verlag, Köln 2009
ISBN 9783832180508
Gebunden, 352 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Im Zentrum des Romans steht ein Bild, kaum größer als ein Bogen Papier: Pieter Bruegels "Zwei Affen", gemalt 1562. Martin Holm, ein Geschäftsmann aus Amsterdam, fliegt 1976 nach Berlin, um das Gemälde zu sehen. Im Museumssaal trifft der Mittvierziger auf die Malerin Lore. Sie kopiert die "Zwei Affen" einmal im Jahr, befragt das Bild wie ein Orakel. Auch für Martin Holm wurde das Gemälde einst zum Spiegel seines Lebens, als es 1945 seinen Fluchtinstinkt schärfte. Sechzehnjährig leistete er im Thüringer Salzbergwerk Kaiseroda seinen Dienst fürs Vaterland und bunkerte von der SS aus Berlin angekarrte Kisten voll Goldbarren, Platin, Silber und Gemälden im bombensicheren Schacht ein. Ein halbes Leben später hat er nur noch einen Wunsch: Die "Zwei Affen" zu besitzen. Und als Lore ihn in Amsterdam besucht, bahnt sich nicht nur eine rätselhafte Liebesaffäre an, sondern auch eine vertrackte Kriminalgeschichte, die in Zürich, Edinburgh und Amsterdam spielt und deren Irrungen und Wirrungen 2006 in Berlin, wo alles begonnen hat, ein überraschendes Ende finden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.07.2009

Ganz schön strapaziert erscheint unsere Rezensent nach der Lektüre von Silvio Blatters Liebesroman um zwei Menschen und zwei Äffchen und ein Bild von Pieter Brueghel. Trotz aller Recherchegenauigkeit gelingt es dem Text nicht, Sabine Doering in seinen Bann zu ziehen. Was für Doering schon nicht als zeithistorischer Kommentar taugt, gerät nach ihrer Meinung dank seiner "Kolportagelogik" zu einem bunten Bilderbogen. Blatters Verwechslungsspiel um das Brueghel-Bild bietet Doering zwar satirisches Minutenglück. Insgesamt jedoch überzeugt sie der Roman nicht. Den "unwahrscheinlichen" Verwicklungen der Geschichte, bedauert Doering, begegnet der Autor auf sprachlicher Ebene ohne Konsequenz und kann sich "zwischen Sentimentalität, überzogener Symbolik und derbem Alltagsrealismus" nicht entscheiden.
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