Stefan Schmidt

Frankreichs Außenpolitik in der Julikrise 1914

Ein Beitrag zur Geschichte des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges
Cover: Frankreichs Außenpolitik in der Julikrise 1914
Oldenbourg Verlag, München 2009
ISBN 9783486590166
Gebunden, 440 Seiten, 49,80 EUR

Klappentext

Pariser Historische Studien. Auch wenn die Genese des Ersten Weltkriegs - der "Ur-Katastrophe" des 20. Jahrhunderts - als gründlich erforscht gilt, verzeichnet die Geschichte des Kriegsausbruchs immer noch Bereiche, deren Bearbeitung bislang vernachlässigt wurde. Zu ihnen gehört die französische Außenpolitik in der Julikrise 1914. Obwohl in der wissenschaftlichen Kontroverse der Zwischenkriegszeit kein Konsens über Motive und Absichten des "forgotten belligerent of July 1914" (John W. Langdon) gefunden werden konnte, sind dem Gegenstand nach 1945 nur wenige Untersuchungen gewidmet. In dieses bislang kaum beachtete Terrain stößt die Studie vor. Nicht zuletzt auf der Grundlage neuer Quellen entwirft sie im Gegensatz zur älteren Forschung von Frankreich das Bild einer Großmacht, die im Juli 1914 einen äußerst riskanten und den Krieg bereitwillig in Kauf nehmenden außenpolitischen Kurs der machtpolitischen Pression und militärischen Demonstration steuerte, um ihren Rang im internationalen Staatensystem zu behaupten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.02.2010

Obgleich die Julikrise zu den am besten dokumentierten und erforschten Kapiteln der Weltgeschichte gehört, wie Henning Köhler weiß, konnte ihm die vorliegende Arbeit von Stefan Schmidt zeigen, dass es noch Lücken gibt. Der Autor, so Köhler, warte zwar nicht mit sensationellen Quellenfunden auf, biete aber eine dichte, quellensatte Darstellung der französischen Politik in der Julikrise. Schmidts Indizienreihe, die zeigt, dass Frankreich mit Raymond Poincare als maßgeblicher Akteur damals keinesfalls eine zu vernachlässigende Rolle spielte, so versichert uns der Rezensent, hat das Zeug dazu, das tradierte Bild "erheblich" zu verändern.
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