Gisela Dachs (Hg.)

Jüdischer Almanach Sex & Crime

Geschichten aus der jüdischen Unterwelt
Cover: Jüdischer Almanach Sex & Crime
Jüdischer Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783633542987
Kartoniert, 200 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Es ist eine interessante Tatsache, dass Juden in der Diaspora offenbar eine geringere Kriminalitätsrate aufweisen als die Durchschnittsbevölkerung, was sich durchaus mit engen Familienbindungen, höheren Bildungsstandards und gegenseitiger Hilfsbereitschaft erklären lässt. Aber dennoch haben nicht alle eine blütenreine Weste …Dieser Almanach nähert sich dem Thema auf vielfältige Weise: Es geht um jüdische Gangsterbanden, die in der Nachkriegszeit ihr Unwesen trieben; Rabbiner, die sich offenbar besonders gut als Detektivfiguren eignen, aber auch um die Verurteilung von Verbrechen nach den jüdischen Gesetzen. Die Beiträge beschäftigen sich mit der weltbekannten Sex-Ratgeberin Ruth Westheimer sowie dem Mitbegründer der Sexualwissenschaft Magnus Hirschfeld und suchen nach Antworten auf die Frage, ob das Judentum die Sexualität befreit oder unterdrückt. Und nicht zuletzt wird an die israelische Serie "Eis am Stiel" erinnert, die zur Aufklärung einer ganzen Generation deutscher Jugendlicher beigetragen hat.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 08.01.2020

Rezensentin Kirsten Reimers unterhält sich gut und lernt etwas mit dem von Gisela Dachs herausgegebenen Band über Sex & Crime unter Juden in der Diaspora. So heterogen die Beiträge sind (Reimers macht juristische, theologische, persönliche und kulturwissenschaftliche Perspektiven aus) so genau zielen sie auf die Verfasstheit, Tabus und Werte der jüdischen Kultur, meint die Rezensentin. Ob es um die "Kosher Nostra" der 30er in den USA geht (Robert Rockaway), um Ruth Westheimer, den Krimi in hebräischer Sprache, "Stalag Fiction" oder Harvey Weinstein (Michael Wuliger), die Texte ergänzen sich für Reimers und machen Kontroversen und Widersprüche sichtbar.