Nanda Fischer

Sport als Literatur

Traumhelden, Sportgirls und Geschlechterspiele. Zur Theorie und Praxis einer Inszenierung im 20. Jahrhundert
Cover: Sport als Literatur
F+B Verlag, München 1999
ISBN 9783980667111
broschiert, 316 Seiten, 20,20 EUR

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.06.2000

Für Volker Gransow "erschließt die hervorragend illustrierte Studie Neuland", wie er nicht ohne Begeisterung anmerkt. Zwar bedauert er das Fehlen eines Sach- bzw. Personenregisters, trotzdem ist er der Ansicht, dass das Buch auch jenseits von "Germanistik und Sportsoziologie" gewinnbringend zu lesen ist. Gransow weist darauf hin, dass Fischer sich vor allem mit deutscher und amerikanischer Prosaliteratur des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts beschäftigt und dabei auch Trivialliteratur berücksichtigt hat. Dabei habe sie ihr Augenmerk besonders auf "Männlichkeitsbilder, Weiblichkeitsbilder und Geschlechterverhältnisse" gerichtet. Die Darstellung zunehmend sportlicher Frauen als mal "knabenhaft, rauchend und Auto fahrend", als "Rekordfetischistin" oder "modebewusste Kämpferin" erscheint ihm dabei genauso aufschlussreich wie Goebbels Vergleich der Schlacht um Stalingrad mit einem verlorenen Boxkampf oder die sportkritische Haltung von Thomas Mann und Robert Musil. Dass die Autorin eine strukturelle Gliederung einer chronologischen vorgezogen hat, scheint Gransow durchaus sinnvoll zu finden.
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