Ingo Hermann

Knigge

Die Biografie
Cover: Knigge
Propyläen Verlag, Berlin 2007
ISBN 9783549072608
Gebunden, 368 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Den Namen "Knigge" kennt jeder. Er ist ein Synonym für Benimm- und Verhaltensbücher aller Art: vom Flirt- über den Bekleidungs- bis hin zum Öko-Knigge. Kaum einer kennt jedoch den Menschen Knigge, den großen Aufklärer und Publizisten des ausgehenden 18. Jahrhunderts, der neben seinem von Anfang an verkannten Bestseller "Über den Umgang mit Menschen" ein umfangreiches Lebenswerk hinterlassen hat. In dieser ersten Biografie stellt uns Ingo Hermann den Freiherrn Adolph Knigge (1752-1796) vor, wobei er sich die in den letzten Jahren wieder belebte Knigge-Forschung zunutze macht. Er zeichnet das Porträt eines bedeutenden Gesellschaftsphilosophen, der die Impulse der Französischen Revolution aufgreift, gegen den Despotismus des Hofadels ankämpft und die Ideen der europäischen Aufklärung als politischer Journalist verbreitet. Ausführlich würdigt er Knigges so gründlich missverstandenes Hauptwerk, ein Buch über den Anstand in der bürgerlichen Gesellschaft, über ein neues Verständnis von Staat, Religion, Erziehung und Öffentlichkeit.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.05.2007

Noch immer gilt der vielseitige Autor der Aufklärung Adolph Freiherr Knigge als Anstandslehrer, der er nie war. Noch immer also ist vieles zurechtzurücken am Bild, das sich die gebildete Öffentlichkeit von ihm macht. Die nun erschienene, erste umfassende Biografie ist, freut sich der Rezensent Alexander Kosenina, bestens geeignet, eine solche breitenwirksame Korrektur zu leisten. Das nicht lange Leben des Freiherren nämlich werde in Ingo Hermanns Biografie ebenso eindrücklich geschildert wie die aufregenden Zeitläufte, in denen es stattfand. Nachgezeichnet wird die Biografie eines Mannes der sich seine Karriere hart erarbeiten musste. Dann aber hat er sich zwischen kritisch porträtiertem Hofleben, Geheimbundaktivitäten und lebensphilosophischer und satirischer Schriftstellerei durchaus erfolgreich bewegt. Mit Werkausgaben und Auswahleditionen ist das Kniggesche Werk in den letzten Jahrzehnten erschlossen worden - wer dazu ein "Gesamtbild" des Menschenkenners sucht, wird, so Kosenina, in dieser gelungenen Biografie fündig werden.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.05.2007

Noch immer gilt der vielseitige Autor der Aufklärung Adolph Freiherr Knigge als Anstandslehrer, der er nie war. Noch immer also ist vieles zurechtzurücken am Bild, das sich die gebildete Öffentlichkeit von ihm macht. Die nun erschienene, erste umfassende Biografie ist, freut sich der Rezensent Alexander Kosenina, bestens geeignet, eine solche breitenwirksame Korrektur zu leisten. Das nicht lange Leben des Freiherren nämlich werde in Ingo Hermanns Biografie ebenso eindrücklich geschildert wie die aufregenden Zeitläufte, in denen es stattfand. Nachgezeichnet wird die Biografie eines Mannes der sich seine Karriere hart erarbeiten musste. Dann aber hat er sich zwischen kritisch porträtiertem Hofleben, Geheimbundaktivitäten und lebensphilosophischer und satirischer Schriftstellerei durchaus erfolgreich bewegt. Mit Werkausgaben und Auswahleditionen ist das Kniggesche Werk in den letzten Jahrzehnten erschlossen worden - wer dazu ein "Gesamtbild" des Menschenkenners sucht, wird, so Kosenina, in dieser gelungenen Biografie fündig werden.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 22.03.2007

Überfällig findet Rezensent Harro Zimmermann diese Biografie, die den Freiherrn von Knigge endlich in das rechte Licht rückt. Denn daran, dass wir es bei dem rührigen Landadeligen nicht nur mit einem "skurrilen Moral-Apostel" zu tun haben, sondern mit einem Aufklärer, Bürgerfreund und Parteigänger der Französischen Revolution, steht für den Rezensenten fest. Allerdings weist er darauf hin, dass im 19. Jahrhundert Knigge gern Charakterarmut unterstellt wurde, von den Nazis noch viel Übleres. Doch seit 1945 hat die Forschung einiges geleistet, und Ingo Hermann hat die präzise und anschauliche Biografie eines Mannes geschrieben, dem es schon vor zweihundert Jahren ein Graus war, dass es nicht unbedingt die Geistreichsten seien, die auf die höchsten Posten kommen, sondern die Gelenkigsten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.03.2007

Da Adolph von Knigge heute eigentlich nur noch als Institution für gute Manieren bekannt ist, der Schriftsteller aber ansonsten völlig in Vergessenheit geraten ist, freut sich Eberhard Straub über diese Biografie von Ingo Herrmann. Mit dem entsprechenden Takt zeichne der Biograf die biografischen und philosophischen Wurzeln Knigges nach und könne so deutlich machen, dass dieser nicht einfach ein "Etikettenonkel" war, sondern ein Vertreter der Aufklärung, der im guten Benehmen auch einen "Akt der Erkenntnis" sah, so der Rezensent.
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