Macedonio Fernandez

Das Museum von Eternas Roman

(Erster guter Roman)
Cover: Das Museum von Eternas Roman
Die Andere Bibliothek, Berlin 2014
ISBN 9783847703501
Gebunden, 421 Seiten, 36,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Petra Strien. Das Buch ist als Roman seiner Zeit voraus. In den 1930er- und 40er Jahren geschrieben - der Blütezeit der argentinischen Literatur ist Das Museum in vielerlei Hinsicht ein "Anti-Roman": Er beginnt mit über 50 Vorworten einschließlich derer, die sich an "die Kritiker" und die "Leser, die verrückt werden, weil sie nicht wissen, was der Inhalt dieses Romans ist" wenden. Philosophisch, zweiflerisch, herausfordernd, unterhaltsam und in Kontakt mit dem Leser tretend Fernández Vorstellung von einem guten Roman bezieht den Leser als Kunstfigur mit ein machen die Vorworte klar: Es ist ein Roman, der nicht beginnen möchte schließlich liegt im Beginn das Ende Die zweite Hälfte des Buches besteht aus dem "Roman" selber. Die reizende Protagonistin Eterna, in deren Macht es steht die Vergangenheit zu verändern und eine Handvoll weiterer Charaktere leben auf einer Ranch namens "Der Roman" und werden von der Frage, wie wir trotz der Gewissheit unserer Sterblichkeit lieben können, bewegt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.06.2014

Eberhard Geisler zeigt sich sehr erfreut über die deutsche Übersetzung von Macedonio Fernández' Roman "Das Museum von Eternas Roman." Der Titel verweise bereits darauf, erklärt der Rezessent, dass es sich bei diesem Roman um eine Verschachtelung verschiedener Romane im Roman handele. Die eigentliche Geschichte, fasst Geisler zusammen, ist die Suche eines Präsidenten, der sein Leben außerhalb von Buenos Aires in einem alten Landhaus fristet, nach Leidenschaft, Schönheit und Mysterium. Doch scheint, das macht Geisler in seiner Besprechung deutlich, weniger der Inhalt des Romans als vielmehr die literarischen Verfahren, welche umgesetzt und vorgeführt werden, das Bedeutsame an diesem Schiftstück. Den Prozess des Schreibens und Lesens sowie die absolute Fiktionalisierung reflektierend, treibt die Erzählung um den Präsidenten und seine geliebte Eterna auf ein trauriges Ende zu.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.03.2014

Mit Jorge Luis Borges empfiehlt Lothar Müller den vergessenen argentinischen Autor Macedonio Fernandez als ein "Genie der Mündlichkeit". Erst jetzt ist sein postum 1967 veröffentlichter Roman auf Deutsch erschienen, und der Rezensent findet ihn so faszinierend wie unlesbar. Fast die Hälfte des Buches besteht aus Vorreden und "erzählt", man muss es wohl in Anführungszeichen setzten, von einem Liebespaar bestehend aus einem Präsidenten und der schönen Eterna, einem Paar auf der Suche nach dem Glück namens Herzallerliebste und einem "Quasigenius", die alle auf dem Landgut "La Novela" wohnen, lässt Müller wissen. Da dem Autor nichts mehr zuwider war als die Erzeugung von Illusionen, sprich die täuschende Vorführung scheinbarer Wirklichkeit, lässt er seine Leser zu keinem Moment vergessen, dass er es hier mit Romanfiguren in einer Romanwirklichkeit zu tun hat, die durch und durch artifiziell ist. Die Leseransprache insbesondere erinnert den Rezensenten an Cervantes' "Don Quichotte", wobei er anmerkt, dass diese Art "Illusionsbrechung" auch schon 1967 nicht mehr ganz neu war.
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