Claude Debussy, Bernd Goetzke (Hg.)

Claude Debussy. Briefe an seine Verleger

Cover: Claude Debussy. Briefe an seine Verleger
Georg Olms Verlag, Hildesheim 2018
ISBN 9783487085975
Gebunden, 476 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen übersetzt und herausgegeben von Bernd Goetzke. Mit einem Geleitwort von Denis Herlin. Im Anhang: Auszüge aus den Erinnerungen von Jacques Durand (1924/1925). Claude Debussys Briefe an seine Verleger dokumentieren das gesamte Berufsleben des französischen Komponisten und zugleich eine musikhistorisch und politisch bewegte Epoche zwischen Fin de siècle und Erstem Weltkrieg. Dabei ist Debussy ein luzider und zuweilen bissig-ironischer Beobachter und Kommentator der kulturellen und politischen Verhältnisse, in denen er lebte und in denen er sein Werk schuf. Debussys wichtigster Verleger, Jacques Durand, war mehr als nur Geschäftspartner: Er war Freund, Mäzen und Ratgeber, der erste Ansprechpartner in allen Dingen. Niemandem sonst hat Debussy mehr Briefe geschrieben, und diese bilden den Hauptteil des Buches. Auszüge aus Jacques Durands eigenen Erinnerungen (Quelques souvenirs d'un éditeur de musique 1924/25), soweit sie Debussy betreffen, ergänzen die Ausgabe. Die Briefe Debussys erscheinen hier erstmals in deutscher Übersetzung. Kommentare erläutern Hintergründe und Zusammenhänge. Die Übersetzung basiert auf der kommentierten französischen Ausgabe der kompletten Korrespondenz Debussys von François Lesure, Denis Herlin und Georges Liébert (Claude Debussy - Correspondance 1872-1918, Gallimard 2005).

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.03.2018

Vergnügt hat Rezensent Stefan Schickhaus die nun erstmals in deutscher Sprache vorliegenden Briefe Claude Debussys an seine Verleger gelesen, die ihm wie ein Tagebuch des Komponisten scheinen. Besonders Debussy-Kenner werden Freude an dessen Ergüssen finden, glaubt der Kritiker, der hier nicht nur liest, wie Debussy seine Verleger immer wieder um mehr Geld und mehr Zeit bittet, sondern sich auch köstlich über dessen "anti-belgische Spitzen" amüsiert. Ein großes Lob des Rezensenten geht auch an Übersetzer und Herausgeber Bernd Goetzke, der Debussys "schöne Sätze" - ein "Florettfechter des Wortes", wie der Herausgeber im Vorwort anmerkt, nicht nur gekonnt ins Deutsche übertragen hat, sondern auch einen reichhaltigen Anmerkungsapparat hinzugefügt hat.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 15.03.2018

Volker Hagedorn ist hin und weg von Claude Debussys Briefen, die ihm ungeahnte Tiefen des Genies erschließen. Bernd Goetzkes Übersetzungsarbeit lobt er schon allein wegen den vielen zusätzlichen Anmerkungen. Zu erfahren sei nicht nur etwas über Debussys ständige Geldnot, sondern auch über seine Frauen, die er reihenweise verließ, über die kreative Besessenheit, seine Tiraden gegenüber Kollegen - "die Emotionalität einer Gefängnistür" bescheinigte er etwa einer Sängerin - und den Weltkrieg. Dramen, Dramen, meint Hagedorn höchst erfreut. Sogar Debussys Vertröstungs- und die Bettelbriefe sind wie Musik in seinen Ohren.