Hans Sarkowicz (Hg.), Annette Vogt (Hg.)

Vertreibung des Geistes

35 Stimmen aus dem Exil von Hannah Arendt bis Ernst Toch. 2 CDs
Cover: Vertreibung des Geistes
DHV - Der Hörverlag, München 2022
ISBN 9783844546880
CD, 30,00 EUR

Klappentext

2 CDs. Mit 21 Stunden und 8 Minuten Laufzeit. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten war für viele Wissenschaftler:innen verbunden mit Berufsverbot, Bedrohung und Verfolgung. Viele sahen sich gezwungen, Deutschland zu verlassen und zu versuchen, im Exil eine neue Existenz aufzubauen. In Interviews aus den Jahren 1959 und 1960 sprechen 35 Exilant:innen in den USA über die Gründe ihre Vertreibung und den Neuanfang, über Fluchtwege und Helfer, über neue Hoffnung und Scheitern. Mit: Theodor W. Adorno, Hannah Arendt, Fritz Bamberger, Walter Berendsohn, Albrecht Bethe, Arnold Brecht, Richard Courant, Max Delbrück, Friedrich Dessauer, Tilly Edinger, Friedrich Wilhelm Förster, Walter Friedländer, Kurt Goldstein, Sabine Gova, Walter Gropius, Emil Gumbel, Hajo Holborn, Werner Jaeger, Hans Jonas, Hans Kelsen, Adolf Leschnitzer, Fritz Lipmann, Leo Löwenthal, Karl Landauer, Adolf Leschnitzer, Anna Maenchen, Kurt Pinthus, Hans Rothe, Hans Rothfels Rosenstock-Huessy , Martin Schwarzschild, Else Staudinger, Hans Staudinger, Curt Stern, Paul Tillich und Ernst Toch.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.12.2022

Rezensent Florian Welle hört gerne zu, wenn Hannah Arendt oder Walter Gropius in der nun von Annette Vogt und Hans Sarkowicz herausgebrachten O-Ton-Edition "Vertreibung des Geistes" über ihre Exilerfahrung sprechen. Insgesamt 35 solcher Stimmen kann man hier zuhören, dem Rezensenten fehlen dennoch Informationen darüber, warum ausgerechnet diese Stimmen zu hören sind. Davon abgesehen handelt es sich bei dieser auditiven Sammlung um eine "herausragende Quelle für die Wissenschaftsgeschichte" und die Exilforschung, resümiert Welle.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.11.2022

Von einem ganz besonderen Hörbuch erzählt Hendrik Feindt in seiner Rezension: Ende der Fünfzigerjahre hat Radio Bremen 46 Gespräche mit Wissenschaftler*innen gesendet, die vor den Nationalsozialisten fliehen mussten. Wie der Rezensent erläutert, erfahren wir aus den jetzt als Hörbuch veröffentlichten Gesprächen Schockierendes von den Fluchtbedingungen, aber auch einiges von den Schwierigkeiten in den Ankunftsländern wie den USA oder Norwegen. Es kämen sowohl berühmte Protagonist*innen zu Wort, wie Namen wie Hannah Arendt und Theodor W. Adorno bezeugten, wie auch eher unbekannte wie Richard Courant oder Walter Berendsohn. Feindt ist froh und dankbar, dass es dieses Hörbuch nun gibt, hätte sich aber gewünscht, dass alle damals aufgezeichneten Gespräche darin Eingang gefunden hätte, nicht nur eine Auswahl. Eindringlich und berührend findet er auch die verschiedenen Antworten der Sprechenden auf die Frage nach ihrer Heimat.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.10.2022

1958 und dann ein Jahr später noch einmal interviewte die Journalistin Irmgard Bach für Radio Bremen je sechs Wochen lang deutsche Intellektuelle, die vor den Nazis nach Amerika geflohen oder emigriert waren. 46 Gespräche über ihre Erfahrungen ab 1933 waren es am Ende, die jetzt in einer Originalton-Edition aus dem Senderarchiv vom Hörverlag herausgegeben wurden. Ein "einzigartiges akustisches Panorama" des deutschen Exils, ruft begeistert der Rezensent Alexander Cammann. Die hellsten Sterne am Gelehrtenhimmel, von Arendt und Adorno bis Hans Rothfels und Martin Schwarzschild, sind dabei. Über persönliche Ängste wird kaum gesprochen, so Cammann, über das Ankommen in Amerika um so mehr. Der Rezensent ist fasziniert, zumal er auch immer die Aufnahmejahre Ende der Fünfziger mithört.