Hans Dieter Huber

Paolo Veronese

Kunst als soziales System
Cover: Paolo Veronese
Wilhelm Fink Verlag, München 2005
ISBN 9783770538423
Gebunden, 603 Seiten, 152,00 EUR

Klappentext

Mit zahlreichen farbigen,teilweise ganzseitigen Abbildungen. Vom Sohn eines armen Steinmetz zu einem der gefragtesten internationalen Künstler seiner Zeit: so lässt sich die Karriere von Paolo Caliari, genannt Veronese (1528-1588) zusammenfassen. Mit Tizian und Tintoretto zählte er zum Dreigestirn des Goldenen Zeitalters der venezianischen Republik. Wie kein anderer verstand er es, durch sein Organisationstalent über 1400 Werke in vierzig Jahren zu produzieren. Das Buch zeichnet diese ungewöhnliche wirtschaftliche und künstlerische Erfolgsgeschichte nach. Veronese war sowohl ein begnadeter Maler als auch Manager, der einen effizient eingespielten Werkstattbetrieb entwickelte. Der Autor vermittelt zunächst ein Bild von Veroneses Werkstatt, in der Lehrlinge ausbildet wurden, den Stil des Meisters in Zeichnung und Malerei perfekt zu imitieren und in der zuerst neben vielen anderen Gehilfen der Bruder mitarbeitete, später dann die eigenen Söhne. Wo die Vernonese-Forschung bislang immer die dem Geniekult geschuldete Eigenhändigkeit des venezianischen Künstlers betonte, gibt Hans Dieter Huber hier erstmals einen differenzierteren und durch intensives Quellenstudium gewonnenen neuen Einblick in die Arbeitsweise und Organisationsstruktur dieses Ateliers

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.09.2005

Voll des Lobes ist Franz Zelger für diese Studie zu Paolo Veroneses Werkstattbetrieb und preist sie als "vielseitig und fundiert". Hubers "Verdienst" sei es, dass man nun ein "genaueres Bild" von der Funktionsweise von Veroneses Atelier im Licht der Gepflogenheiten der venezianischen Kunstwelt habe, so der Rezensent anerkennend. Huber, erklärt er, verfolgt einen "systemtheoretischen" Ansatz, in dem mit einem "hypothetischen Suchraster" und einem durch Quellen belegten Zeitrahmen die Mitarbeit der einzelnen Gesellen zeitlich eingegrenzt werden kann und somit verschiedene Hände sicherer unterschieden werden können. Zelger preist die Studie als "facettenreichen Einblick", mit dem sich der Autor als "akribischer Forscher" und als "Kenner" profiliert. Veronese wird im vorliegenden Band nicht nur als herausragender Künstler porträtiert, sondern auch als "Manager", der erfolgreich die "Marke" Paolo Veronese etablierte, so Zelger eingenommen.