Adrian Wanner (Hg.)

Der Klang von Sonnenklarinetten

Drei Lyriker der ukrainischen Moderne. Gedichte ukrainisch-deutsch
Cover: Der Klang von Sonnenklarinetten
Pano Verlag, Zürich 2008
ISBN 9783907576960
Kartoniert, 155 Seiten, 17,50 EUR

Klappentext

Mit einem Vorwort von Juri Andruchowytsch. Die ukrainische Literatur ist im Bewusstsein des europäischen Lesepublikums wenig präsent, obwohl das Land über eine reiche poetische Tradition verfügt. Der Klang von Sonnenklarinetten stellt in ukrainischer Sprache und in deutscher Erstübersetzung 65 Gedichte von drei führenden Lyrikern der ukrainischen Moderne vor: Pavlo Tytschyna (1891-1967), Maxim Rylsky (1895-1964) und Bohdan Ihor Antonytsch (1909-1937). Der von den Gedichten abgesteckte Zeitraum - ca. 1910 bis 1936 - war von dramatischen historischen und politischen Umwälzungen gekennzeichnet. Gleichzeitig signalisiert die Zeit am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts europaweit einen künstlerischen Aufbruch zu neuen Ufern. Die hier vorgestellten Gedichte sind in diesem doppelten Kontext der historischen und künstlerischen Turbulenz entstanden. Die modernistische Innovation ist für alle drei Dichter mehr als nur ein formales Experiment - sie wird zum Ausdruck einer Suche nach geistiger Sinngebung in einer aus den Fugen geratenen Welt.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 22.10.2008

Ilma Rakusa ist es offensichtlich ein Herzensanliegen, dass hierzulande auch die ukrainische Lyrik de Moderne wahrgenommen wird, nicht zuletzt, weil sie sie für einen unverzichtbaren Beitrag für den "kulturellen Dialog" hält. Deshalb ist sie hocherfreut, dass nun mit dem von Adrian Wanner herausgegebenen Band drei bedeutende ukrainische Lyriker de Moderne, Pawlo Tytschyna, Maxim Rylsky und Bohdan Ihor Antonytsch, zu entdecken sind. Während sich die beiden Erstgenannten später zum sozialistischen Realismus bekehrten, starb Antonytsch bereits 1937, teilt die Rezensentin mit. Der vorliegende Band versammelt deshalb auch nur das Frühwerk von Tytschyna und Rylsky, erklärt Rakusa, die eingenommen Tytschynas Gedichte um Natur und Technik und Rylskys gereimte Naturgedichte preist. Richtig ins Schwärmen aber kommt sie angesichts der "ekstatischen" Lyrik Antonytschs, dessen Bilderreichtum sie entzückt und der heute, wie sie weiß, zum "Kultautor" der Ukrainer gehört.