Jörg Paul Janka

Liegen lassen

Arbeiterzeichnungen
Cover: Liegen lassen
Salon Verlag, Köln 2004
ISBN 9783897702264
Gebunden, 416 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Mit Beiträgen von Beiträge von Jörg Braun und Klaus Steffen. Im Zentrum dieses Bildbandes stehen Photographien von Arbeiterzeichnungen. Diese Zeichnungen befinden sich auf Oberflächen, die in der Umgebung von industriellen Prozessen zu finden sind. Metallwände, Holzkisten, gestanzte und gegossene Formen stellen nur einen Teil der Flächen dar, auf denen gezeichnet wurde. Diese Zeichnungen sind während der Arbeit entstanden und dienten wohl weitestgehend der korrekten Abwicklung von industriellen Abläufen. Weitestgehend... Zu sehen sind Kreidezeichnungen, Notizen, gesellige Mitteilungen, die von Arbeitern während oder neben der Arbeit angefertigt wurden. Diese Höhlenmalereien der zweiten Eisenzeit zeigen oftmals eine erstaunliche Ähnlichkeit zu Werken der zeitgenössischen Malerei und Zeichnung. Die für sein Projekt "Liegen Lassen" verwendeten Photographien fand Jörg Paul Janka bei seiner Recherche im Fotoarchiv Ruhrlandmuseum Essen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 09.02.2005

Niemand wird es bereuen, der dieses Buch nicht "liegen lässt", erklärt Daniel Kothenschulte mit Bezug auf den Titel. Es gibt Spuren zu lesen, Kunst zu entdecken: Abgebildet sind Kreidezeichen - Anweisungen, Bezeichnungen, Hinweise - auf Industrieanlagen, zusammengestellt von Jörg Paul Janka aus der fotografischen Sammlung des Essener Ruhrland-Museums. Sie wirken enigmatisch und entstanden doch in funktionaler Absicht. Kothenschulte hat sie betrachtet und und ist seinen "kunsthistorischen Assoziation" gefolgt: "Es gibt veritable Werke der arte povera in diesem Buch zu sehen, manchen Beuys, und vielleicht auch einen Robert Wilson." Und auf jeden Fall "menschliche Relikten in einer Arbeitswelt, die auf den fragmentarischen Schwarzweiß-Vergrößerungen alles andere als uniform erscheint". Auch schön: der Preis von 28 Euro bei einer "kostbar-kleinen Auflage von 500 Stück".