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As-Safir

1 Presseschau-Absatz

Magazinrundschau vom 26.04.2004 - As-Safir

In der Kulturbeilage der libanesischen Tageszeitung As-Safir hält Saqar Abu-Fachar den oft betonten arabischen Einfluss auf Europa im Mittelalter für überschätzt, da Denker wie Avicenna, Averroes oder Ibn Khaldun selbst "außerhalb der arabischen Kultur gestanden" und dort wenig Spuren hinterlassen hätten. "Obwohl seit 800 Jahren die arabische Kultur zerfällt, wird oft geradezu hochmütig behauptet: Ohne die Araber wäre Europa zugrunde gegangen und würde noch im dunkelsten Mittelalter stecken. Es gilt diese Legende zu berichtigen", sagt Abu Fachar und empfiehlt statt dessen die Frage, warum das westliche Modell so erfolgreich war.

Weitere Artikel: Feuilletonchef Abbas Beydoun (mehr hier) berichtet über ein Treffen zur modernen arabischen Literatur seit den siebziger Jahren an der Sorbonne Nouvelle. Ein weiterer Artikel beleuchtet die Geschichte des 1959 verstorbenen russischen Schriftstellers Daniel Andrejew (Sohn des bekannten Schriftstellers Leonid Andrejew, mehr hier), der 25 Jahre lang wegen eines unveröffentlichten Romans im Gefängnis saß. Uthman Uthman schreibt über die Anfänge des arabischen Buchdrucks in der syrischen Stadt Aleppo, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Muhammad Ali Schams ad-Din ist von einer Textsammlung des Dichters Ibrahim al-Mulla, mit dem Titel "Ich verlor meinen Blick im Brunnen" beeindruckt, aus den düsteren Texten sprecht aber nach Meinung des Rezensenten vor allem eines: "Verzweiflung, Verzweiflung, Verzweiflung." Noch mehr Poesie: Zu einem Gemälde Van Goghs hat Shauqi Basi' ein Gedicht mit dem Titel "Bäume" verfasst.