Behind-the-Scenes of 'The Revenant'. Foto c/ Emmanuel LubezkiGibt es das Genre das
Arthouse-
Blockbusters? Falls ja, hat dessen Ästhetik in den vergangenen zehn Jahren vielleicht niemand so sehr geprägt wie der mexikanische
Kameramann Emmanuel Lubezki, der den schwebend-gleitenden Look der Filme von Terrence Malick, Alfonso Cuarón und Alejandro González Iñárritu
erarbeitet hat. Für Iñárritus kommenden, sehr beeindruckenden Film "The Revenant", der die extremen Körpererfahrungen des Trappers Hugh Glass (gespielt von
Leonardo DiCaprio, mit dem sich
Wired ausführlich unterhalten hat) in einer extremen Natur schildert, hat er neuerlich die Grenzen seiner Kunst erprobt,
erklärt er gegenüber Bill Desowitz: "Ohne die
Kamera Alexa 65, die erste großformatige Digitalkamera, die ihm wirklich zugesagt hat, hätte Lubezki das nicht bewältigen können. ... 'In gewisser Hinsicht übersetzte diese Kamera tatsächlich das in Bilder, was ich selbst an diesen Orten erlebt und gefühlt habe. Üblicherweise blickst Du in eine Landschaft und sie ist niemals da -
man schießt nur Bruchteile. Mit dieser Kamera hingegen fühlt es sich an wie ein Fenster zu dieser Welt - wegen der Größe des Sensorchips (54,12 mal 25,58mm), der Auflösung der Bilder (6560 mal 3102 Pixel) und deren Klarheit. Das war der Grund, warum wir
digital statt auf Film drehen wollten. Ich wollte keinerlei Filmkorn, ich wollte nicht, dass es sich wie eine Darstellung von Glass' Erfahrungen anfühlt, sondern so, als ob man tatsächlich an seiner Seite geht. Ich wollte es
körperlich erfahrbar machen, ich wollte, dass Du seinen Atem spürst und seinen Schweiß siehst und wie die Tränen aus seine Augen quellen."