Werner Fuld

Die Bildungslüge

Warum wir weniger wissen und mehr verstehen müssen
Cover: Die Bildungslüge
Argon Verlag, Berlin 2004
ISBN 9783870245986
Gebunden, 303 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Unsere Schulen vermitteln totes Faktenwissen, das mit der Lebensrealität nichts zu tun hat. Warum gilt jemand als gebildet, der "Faust I" gelesen hat, aber nicht weiß, wie man ins Internet kommt? Die Schüler werden immer dümmer, weil sie immer mehr lernen sollen, aber immer weniger verstehen. Werner Fuld fordert eine radikale Änderung unseres veralteten Bildungsbegriffs samt seiner Standards. Denn sonst findet die Zukunft ohne uns statt.Wenn bei uns über Bildung gesprochen wird, heißt das nach PISA vor allem: Unsere Kinder müssen wieder mehr lernen. Aber das miserable Ergebnis bei diesem internationalen Test hat eben nicht gezeigt, dass sie zu wenig lernen, sondern das Falsche. Unsere Schüler lernen nicht zu wenig, sondern zu viel. Und weil sie immer mehr lernen müssen, werden sie täglich dümmer. Blind für die Welt, aber abgefüllt mit abstraktem Faktenwissen - wollen wir wirklich so sein? Und vor allem: können wir uns das leisten?

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 07.04.2004

Der Rezensent Daniel Jütte scheint ein bisschen genervt von Werner Fulds drastischen Vorschlägen zur Lösung die Bildungsmisere, die er auf die einfache Formel "Google statt Goethe!" zusammenfasst. Die sind seiner Meinung nach schlichtweg undifferenziert. Doch weil Fuld auch die Schreiber des Feuilletons für das "weltfremde Festhalten an einem überkommenen Bildungsbegriff" verantwortlich macht, beschränkt sich Jütte weitgehend auf leicht spöttisches Schulterzucken: "An einer Schule nach Fulds Geschmack hätte wohl selbst das Ausdrucken von Kochrezepten aus dem Internet mehr Berechtigung als beispielsweise der Geschichtsunterricht."

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.03.2004

Gar nicht erst aufschlagen sollte man das neue Buch von Werner Fuld, rät Rezensentin Franziska Meier. Nicht nur deshalb, weil der Autor in seiner dreihundert Seiten langen "Polemik" über Deutschlands Bildung bizarrer Weise ausdrücklich davon abrate, Zeit zu verschwenden, "sprich: keine Bücher zu lesen". Sondern vor allem, weil Fulds Äußerungen reines Wiederkauen dessen seien, was Hans Magnus Enzensberger kürzer und "amüsanter" schon vor über dreißig Jahren geschrieben habt, meint die Rezensentin. Neu sei lediglich der von Fuld formulierte Vorwurf, an den Schulen werde zu viel überflüssiges Faktenwissen vermittelt. Für seinen Lösungsvorschlag, beispielsweise den Geschichtsunterricht abzuschaffen, hat die Rezensentin allerdings nur ein müdes Lächeln übrig. Alles überflüssig.
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