Veronique Olmi

Ihre Leidenschaft

Roman
Cover: Ihre Leidenschaft
Antje Kunstmann Verlag, München 2007
ISBN 9783888974823
Gebunden, 128 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Claudia Steinitz. "Du fehlst mir." Eine kurze SMS, empfangen auf einer Buchmesse in der Provinz, abends in dem frostigen, anonymen Hotelzimmer, und schon ist die Trennung von Patrick wie ausgelöscht, schon spürt Helene wieder ihre Leidenschaft zu dem verheirateten, ewig unschlüssigen Mann, den sie vor nicht einmal zehn Tagen verlassen hat. Er fehlt ihr auch. Fast gegen ihren Willen drückt sie die Rückruftaste. Er antwortet wie immer, nähebedürftig und unerreichbar zugleich. Sie überspielt ihre Befangenheit, erzählt, es gebe für sie jetzt einen anderen. Er lacht. Es ist ein harmloses Lachen, aber ein tödliches für sie. Ein Lachen, das mit einem Schlag das ganze Gewicht der Lügen fühlbar macht, der jahrelangen Heuchelei, der Demütigung, nicht wirklich gemeint zu sein. Unerträglich. Nie wieder. Aus dem nahen Wald hört Helene die Schüsse der Jäger. Im Morgengrauen macht sie sich auf zu Patrick, ein letztes Mal, in einem gestohlenen Auto, in dessen Kofferraum ein Jagdgewehr liegt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.10.2007

Einen "knappen und kraftvollen" Roman nennt Rezensentin Beate Tröger dieses Buch über eine außereheliche Liebschaft. Mit "großer Tiefenschärfe" habe die Autorin ihre Motive (Liebe, Sehnsucht, Ehebruch), entwickelt. Zudem findet Tröger viele der Romanszenen "bühnenreif" und verweist auf die Anfänge von Olmi als Theaterautorin und Schauspielerin. Nicht nur psychologisch fein gearbeitet findet sie den Roman, dessen Inhalt Tröger in einigen Bildern nacherzählt und charakterisiert. Auch die "Verschränkung" dieser vom Hass auf sich selbst heimgesuchten Protagonistin mit dem "Mythos der heiligen Genoveva von Brabant" hat die Rezensentin überzeugt. Das am Ende die duldende Hauptfigur "zur wütenden Jägerin" wird, dadurch jedoch keineswegs ihre Freiheit erlangt, ist für Beate Tröger eine gelungene "bittere Pointe".
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.10.2007

Sandra Hoffmann glaubt, sie liest nicht richtig: Diese "klischeehafte" Liebesgeschichte stammt von derselben Autorin wie der 2002 erschienene Roman "Meeresrand"? Wenig erinnert, klagt sie, an Olmis gelungenes Debüt, das von einer Mutter erzählte, die ihre Kinder, bevor sie sie umbringt, noch ans Meer bringt. Hier geht es um die Schriftstellerin Helene, die um Patricks Liebe kämpft, aber vergeblich. Alles läuft schief, die Sätze gehen in Trümmer, am Ende nimmt Helene das Gewehr und ... Die Rezensentin, die dem Roman wirklich sehr wenig abgewinnen kann, verrät tatsächlich den Ausgang, mit dem Hinweis darauf freilich, dass man ihn allzu früh schon ahnt. So oder so: Die Kritik nimmt der Leserin und dem Leser jede Lust auf die Lektüre.
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