Sandra Hoffmann

Was ihm fehlen wird, wenn er tot ist

Roman
Cover: Was ihm fehlen wird, wenn er tot ist
Hanser Berlin, Berlin 2012
ISBN 9783446240285
Gebunden, 176 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Ein Kind noch, 16 Jahre alt, wird Janek Bilinski von deutschen Soldaten aufgegriffen und als Zwangsarbeiter verschleppt. Er ist stark, er hat Glück, und nach Kriegsende kann er sein Leben noch einmal neu beginnen. Wie schwer es war, ins Leben zurückzufinden, daran erinnert sich Bilinski jetzt, als alter Mann, da er dem Tod entgegengeht. Um die Angst und den Schmerz zu bannen, beginnt er seine Geschichte zu erzählen. Von seiner Liebe zu Paula, die ihn am Leben hielt und die nicht sein durfte, von Agota und schließlich von Hannah, die seine Augen hat und die nichts von ihm weiß. In einer klaren, fast nüchternen Sprache erzählt Sandra Hoffmann eine zutiefst berührende Geschichte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 21.11.2012

Um die deutsche Geschichte geht es in Sandra Hoffmanns viertem Roman, verrät Cornelia Geißler, geborgen aus der verschütteten Erinnerung eines sehr alten Mannes. Dieser Mann, Bilinski mit Namen, lebt im Hospiz und lässt, den Tod vor Augen, seine Lebensgeschichte noch einmal Revue passieren, wobei ihm die Krankenpflegerin Marita eine treue Zuhörerin ist, wie wir erfahren. "Ein Kunststück" findet die Rezensentin, wie es Hoffmann gelingt, der Mühsal des Alters und der klinischen Situation des Hospizes nach und nach die Beklemmung zu nehmen und den Leser von dort aus in die Vergangenheit zu führen, in Bilinskis Jugend in Polen, das Auseinanderreißen der Familie durch die Nazis, die Zwangsarbeit und das Leben nach dem Krieg. "Es lohnt sich, diese Autorin zu entdecken", so Geißlers Fazit.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.07.2012

Sandra Kegel staunt, wie knapp und klar und doch suggestiv die Autorin in ihrem vierten Buch die Geschichte eines polnische Zwangsarbeiters zu erzählen vermag, der in Schwaben nach dem Krieg ein neues Leben beginnt, während die Erinnerungen ihn doch nicht loslassen. Besonders das kompositorische Vermögen Sandra Hoffmanns hat sie beeindruckt, wie die streng durchgehaltene Ich-Perspektive ihr den Protagonisten und seine Vergangenheit durch die Technik des Gedankenstroms "schmerzhaft" nahe bringt. Ein Buch, das sie so schnell nicht vergessen wird.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de