Uta-Renate Blumenthal

Gregor VII.

Papst zwischen Canossa und Kirchenreform
Cover: Gregor VII.
Primus Verlag, Darmstadt 2001
ISBN 9783896781987
Gebunden, 376 Seiten, 30,17 EUR

Klappentext

Gregor VII. stand mitten im Zentrum der heftigen Auseinandersetzungen, die im 11. Jahrhundert zwischen Kirche und Reich geführt wurden. Doch Uta-Renate Blumenthal konzentriert sich in ihrem Buch nicht nur auf die Geschichte des Papstes und Politikers, ihr Schwerpunkt liegt vor allem auf dem Menschen Gregor, von dem weit weniger bekannt ist.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.09.2001

"Was man schon weiß, macht sie nicht heiß" - unter diesem Motto hat Uta-Renate Blumenthal, die an der Catholic University of America in Washington D.C. lehrt und forscht, ihre "Biografie" über Papst Gregor VII. verfasst - jenen berühmten Gegenspieler König Heinrich IV., der den legendären Gang nach Canossa antreten musste, schreibt Rezensentin Hanna Vollrath. Die Autorin stellt in ihrem Buch eine ganze Reihe gängiger Informationen über den Papst in Frage, etwa seine angebliche Friedfertigkeit, die der Gregor-Kenner H. E. J. Cowdrey in seiner monumentalen Biografie "Pope Gregory VII : 1073-1085" (1998, Clarendon Press) herausgearbeitet hatte, weiß die Rezensentin. Blumenthal konzentriere sich in ihrer Abhandlung auf bisher Unerforschtes, nämlich auf die Kindheit und Jugend des Papstes. Für sie war der Papst kein Mönch, sondern ein "Regularkanoniker". In der Fachwelt wird diese These für Aufsehen sorgen, orakelt Vollrath. Ihre Thesen würden sicher kritisch diskutiert werden, in jedem Fall aber, ist sich die Rezensentin sicher, gebe die Autorin wertvolle Anstöße zu Gregors Stellung innerhalb der religiösen Gruppierungen seiner Zeit. Das Buch ist, warnt Vollrath, keine Biografie, sondern eine Detailstudie zu diversen Einzelfragen. Das, was allgemein bekannt ist, bleibe hier ausgeklammert - so auch der Gang nach Canossa. Von dem Untertitel und der Aufmachung des Bandes sollte sich der interessierte Leser daher keinesfalls auf eine falsche Fährte locken lassen. Die Faszination und der Reiz der Abhandlung liegt, so Vollrath, vielmehr in dem, was man bisher anderswo nicht lesen konnte.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.06.2001

Das Buch von Uta-Renate Blumenthal ist ein ganz besonderer Zwitter, meint Hanno Helbling: Es beginnt als Biografie über Gregor VII., jenen berühmten "Canossa-Papst", und setzt als quellenkritische Studie fort. Alle Laien warnt der Rezensent davor, sich vom Untertitel zu der Vorstellung verleiten zu lassen, hier erfahre man nun wirklich alles Wesentliche über den Gang nach Canossa. Darum geht es nämlich nur am Rande. Der Rezensent ist etwas verärgert darüber, dass die Autorin vom Leser erwartet, dass er sämtliche bekannten Ereignisse kennt, illustrierende Erläuterungen daher entfallen. Im Vordergrund steht, so lässt Helbling durchblicken, eine nicht unkompliziert zu lesende Darstellung über Gregors wahre Herkunft und seine Kirchenreform.

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