Georg Gresser

Clemens II.

Der erste deutsche Reformpapst
Cover: Clemens II.
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2007
ISBN 9783506763297
Kartoniert, 248 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Wie heißt der deutsche Papst aus Bayern? Benedikt XVI.Wie heißt der deutsche Papst aus Franken? Kopfschütteln, Achselzucken! Clemens II. (1046-1047).Als zweiter deutscher Papst überhaupt (nach Gregor V.) und als erster Bischof und großer Reformer der Kirche des 11. Jahrhunderts stellt diese Biografie dem Leser eine unspektakuläre, aber beeinduckende Persönlichkeit vor, deren politisches Geschick und tiefe, vom Glauben geprägte Liebe zu seiner Kirche auch heute noch inspirierend sein kann.
Clemens II. hat die Cathedra Petri zwar nur kurze Zeit innegehabt, aber seine Ideen und Vorstellungen leiteten einen Prozess von Reformen in der Kirche ein, die unter seinen Nachfolgern von epochaler Größe werden sollten. Die Kirchenreform des 11. und 12. Jahrhunderts, die von so bekannten Persönlichkeiten wie Leo IX., Gregor VII. und Urban II. geprägt wurde, nahm im Pontifikat des Bamberger Bischofs Suitger, der schon durch die Wahl seines Papstnamens Clemens seine Programmatik erkennen ließ, ihren Anfang. Doch warum wurde ausgerechnet ein Mann wie Suitger von Bamberg zum Papst gewählt? Warum nicht der Bischof von Speyer, dieser vom salischen Königtum so heiß verehrten Stadt, in der der größte Dom der Christenheit entstand und der die Kaisergruft barg? Und wie steht es mit der Rechtmäßigkeit des Papsttums Suitgers in dieser Zeit? "Der erste Sitz darf von niemandem gerichtet werden". Dieser Satz steht bis heute im Kirchenrecht (can. 1404). Durfte Clemens sich überhaupt Papst nennen, obwohl sein Vorgänger als Verbannter in der heiligen Stadt Köln noch lebte?
Der Kampf des deutschen Papstes gegen Ämterkauf und unkeuschen Lebenswandel des Klerus brachte ihm viele und mächtige Feinde. Gerade die italienischen Prälaten, die samt und sonders in die verschiedensten Laster und Häresien verstrickt waren, versuchten diesen unliebsamen Mahner und Richter so schnell wie möglich wieder los zu werden.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.09.2007

Georg Gressers Biografie des deutschen Papstes Clemens II., der vom 24. Dezember 1046 bis zum 9. Oktober 1047 seines Amtes waltete, nutzt nach Ansicht von Rezensent Volker Reinhardt den Umstand, dass Päpste derzeit richtig angesagt sind. Wirklich erwärmen allerdings kann er sich nicht für das Buch, das ihm wie eine sonderbare Mischung vorkommt: So konstatiert er einerseits zum Beispiel im Umgang mit den Quellen einen durchaus wissenschaftlichen Anspruch. Andererseits sieht er das Werk von einem "außerwissenschaftlichen Anliegen" bestimmt: der Darstellung des Kampfs von Gut und Böse in der Kirche als "Parabel für alle Zeit". Dazu passt für ihn, dass es über weite Strecken im "herzhaften Volkston" geschrieben ist. Damit ist das Werk in seinen Augen vielseitig einsetzbar: als Standardwerk für Universitätsbibliotheken, als Auslage in der Sakristei des Doms von Bamberg oder auch als Ehrengeschenk für den Jahrgangsbesten des Gymnasiums in Religion.
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