Klappentext
Bei den Recherchen für ein Buchprojekt über im Balkankrieg vergewaltigte Frauen begegnete Slavenka Drakulic immer wieder dem Schweigen der traumatisierten Opfer. Nur in einem Roman, beschloß sie, könnte sie diesem stummen Leid eine Stimme geben, der die Welt zuhören muß.
Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 23.03.2000
Ein höchst "problematisches" Buch, meint Ursula März, das sich des Themas Vergewaltigung bosnischer Frauen in Romanform annehme. In redlicher Absicht geschrieben - im Resultat schiefgegangen. Für diesen Fehlschlag macht März verschiedene Faktoren dingfest: eine konventionelle Spannungsdramaturgie, die sich in diesem Fall der Fantasie der Täter überschreibe, sowie eine moralische Haltung, die auf Identifizierung mit dem Opfer setze und eine "Gefühlsnähe zu den Ereignissen" herstelle, die März als "unangemessen" empfindet. Statt diese Erfahrung als "unüberbrückbar zu markieren" ebnet Drakulic das Geschehen in unsere Erfahrungswelt ein. Falsche Spannung, falsche Nähe, falsche Herangehensweise, findet die Rezensentin.
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