Philip Roscoe

Rechnet sich das?

Wie ökonomisches Denken unsere Gesellschaft ärmer macht
Cover: Rechnet sich das?
Carl Hanser Verlag, München 2014
ISBN 9783446440371
Gebunden, 316 Seiten, 21,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ingrid Proß-Gill. Die Ökonomie ist eine Erfolgsgeschichte. Ökonomisches Denken wird nicht nur auf den engeren Bereich der Wirtschaft angewandt, sondern inzwischen auch darüber hinaus: Ist Bildung ein gutes Investment? Welcher Partner ist für mich am nützlichsten? Philip Roscoe kennt als Management-Professor die Sichtweise der Wirtschaft, weiß als Theologe und Philosoph aber auch um ihre Begrenztheit. Er argumentiert, dass die "Ökonomisierung" fast aller Bereiche uns nicht dabei hilft, ein sinnvolles Leben zu führen. Im Gegenteil: Indem wir nur auf den wirtschaftlichen Nutzen schauen, vergiften wir unsere Beziehungen, richten unsere Gesellschaft und unsere Umwelt zugrunde und werden zu innerlich verarmten Menschen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.08.2014

Philip Roscoe versucht sich in seinem Buch "Rechnet sich das?" an einer Kritik des ökonomischen Denkens, dass dem Autor zufolge etwa dazu führe, dass wir uns von unserer Verantwortung für die Umwelt gleich einem "Zerrbild der Beichte" freikaufen und unser Liebesleben online einer "Wissenschaft des Matchings" anvertrauen und darüber die Fähigkeit verlieren, echte Bindungen einzugehen, berichtet Alexander Armbruster. Allerdings seien zahlreiche von Roscoes Behauptungen schlicht falsch, so der Rezensent, etwa die Darstellung von Prostituierten als neoliberale Nutzenmaximierer mit ökonomischen Prioritäten, obwohl tatsächlich die wenigsten von ihnen freiwillig und kalkulierend ihren Körper feilbieten, erklärt Armbruster. Auch führt der Autor das diverse Feld ökonomischer Theorien eng auf einige wenige, zugegeben radikale Marktjünger, was Kritik zwar einfach macht, aber eben auch verkürzt, kritisiert der Rezensent. Gute Kritik sieht anders aus, befindet Armbruster.
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