Olivier Rolin

Ein Löwenjäger

Roman
Cover: Ein Löwenjäger
Berlin Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783827010513
Gebunden, 208 Seiten, 18,99 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Doris Heinemann. Die Abenteuer des Schatzsuchers und Abenteurers Pertuiset, der eine erste Expedition nach Feuerland unternahm, und seines Freundes Edouard Manet, des Ahnherrn der Impressionisten, der 1881 ein Porträt von ihm als Löwenjäger malte. Und das Panorama einer Epoche, die für den Autor zum Spiegel unserer Zeit wird.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.11.2014

Was wollen die Franzosen bloß mit ihrem Grand Siècle?, fragt Ingeborg Waldinger angesichts von Olivier Rolins Roman, der die Rezensentin mitnimmt ins ausgehende 19. Jahrhundert, nach Paris, Peru und Feuerland, auf den Spuren des großmäuligen Glücksritters Eugène Pertuiset, den Manet einst malte und dessen Porträt der Autor zum Ausgangspunkt nimmt für seine biografische Spurensuche. Waldinger aber ist nur mäßig begeistert. Das liegt an Rolins Neigung zur Ab- und Weitschweifigkeit und daran, dass er mit eigenen Reiserlebnissen nicht hinterm Berg halten kann und so die Zeitebenen (und damit die Rezensentin) allzu arg durcheinander bringt. Die eigentlich starke Hansdampf-Figur gerät dabei für Waldinger bedauerlicherweise fast aus dem Blick.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.07.2014

Die Figur zählt nicht, sondern die Geschichte um sie herum, meint Niklas Bender mit Blick auf Olivier Rolins tumbe Romangestalt Eugène Pertuiset. Dafür, dass der Roman so richtig abgeht, sorgen laut Bender Ingredienzien, wie Pioniergeist, Aufschneiderei, Kunst und Träumerei, und vor allem Rolins Talent, sich all dem mit Anteilnahme und gleichzeitiger Distanz zu widmen. Das gescheiterte Abenteuerleben, das dabei herauskommt, findet Bender nicht nur urkomisch, sondern auch voller geschichtlicher Bezüge, auf die Geschichte Frankreichs und Lateinamerikas, den Krieg von 1870/71, die Kommune, die Dritte Republik. Aber auch das Künstlerdasein der Boheme vermag der Autor laut Rezensent wunderbar zu schildern. Wie Rolin Biografisches und Historisches miteinander verbindet und daraus eine literarische Traumwelt schafft, hat Bender überzeugt.
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