Nathaniel Hawthorne

Der scharlachrote Buchstabe

Roman
Cover: Der scharlachrote Buchstabe
Carl Hanser Verlag, München 2014
ISBN 9783446244900
Gebunden, 480 Seiten, 27,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen übersetzt und herausgegeben von Jürgen Brôcan. Amerika im 17. Jahrhundert: Eine Frau, des Ehebruchs schuldig, steht am Schandpfahl und verrät nicht, wer der Vater ihrer Tochter ist. Die gestrenge puritanische Obrigkeit verurteilt sie, als Zeichen ihrer Schande lebenslang einen scharlachroten Buchstaben zu tragen. Die Folgen dieser übertriebenen Moralvorstellungen und die Mechanismen der gesellschaftlichen Ausgrenzung schildert Nathaniel Hawthorne mit psychologischer Raffinesse. Sein Roman ist einer der wichtigsten amerikanischen Klassiker des 19. Jahrhunderts, als sich das moderne Amerika mit dem Blick in seine Geschichte neu erfand. Mit seiner glasklaren Neuübersetzung gibt Jürgen Brôcan dem Roman eine Gestalt für heutige Leser; im Anhang erläutert er die historischen und literarischen Hintergründe.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.07.2014

Für Harald Eggebrecht ist Nathaniel Hawthorne einer der Gründungsväter der amerikanischen Literatur. Mit Jürgen Brôcans "sorgsamer" Neuübertragung von Hawthornes 1850 entstandenem Roman findet Eggebrecht das erneut bestätigt. Eggebrecht beeindruckt die Intenistät des Buches, seine allegorische Anlage, bei sich für den Rezensenten dauernd der Blick weitet von der dichten Beobachtung hin zum Weiterem, sowie sein schauerromantisches Potenzial. Der Held Hester Prynne besticht den Rezensenten durch ein zeitungebundene, die Fantasie zu Realität verwandelnde Präsenz.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 31.05.2014

Renate Wiggershaus begrüßt diese neue deutsche Übersetzung von Nathaniel Hawthornes Klassiker "Der scharlachrote Buchstabe". Der Roman über eine junge Frau, die im Neuengland des 17. Jahrhunderts ein uneheliches Kind geboren hat und deswegen geächtet wird, bietet in ihren Augen neben "psychologischer Dramatik" auch eine "allegorische Bedeutungsschicht". Vor allem sieht sie darin eine deutliche Kritik Hawthornes an der Bigotterie und Verlogenheit des Puritanismus. Mit Lob bedenkt die Rezensentin die glänzende Übersetzung Jürgen Brôcans sowie dessen aufschlussreiches Nachwort.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 15.05.2014

Nathaniel Hawthornes "Der scharlachrote Buchstabe", der mit Sicherheit nach wie vor aktuellste Roman des Autors, ist in einer frischen, präzisen Übersetzung des Lyrikers Jürgen Brôcan erschienen, die den Leser noch dazu mit einem umfassenden Anhang beglückt, berichtet Andreas Isenschmid. Hester Prynne, die ehebrechende Protagonistin des Romans, ist für den Rezensenten gewissermaßen ein "Leuchtturm des Feminismus avant la lettre", so aufrecht stellt sie sich der Gefühlskälte der Puritaner entgegen. Und das Dreieck, bestehend aus ihr, ihrem verschollen geglaubten Ehemann und dem Geistlichen, der der Vater ihres Kindes ist, wird kaum jemand vergessen können, zu gelungen ist die Kombination aus berechnenden Manövern und gefühlvollen Passagen, die "berückende Licht- und Schattenregie" Hawthornes, lobt Isenschmid begeistert.