Michael Moore

Verraten und verkauft

Briefe von der Front. Will They Ever Trust Us Again?
Cover: Verraten und verkauft
Piper Verlag, München 2004
ISBN 9783492047357
Gebunden, 269 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

"Hi Mike, ich bin Sergeant der US-Army im Irak... Vor zwei Tagen hat einer meiner besten Freunde beide Beine verloren, als ein Sprengsatz unseren Konvoi traf. Er hatte gerade geheiratet und hatte noch nicht mal Zeit für die Flitterwochen. Wir alle fragen uns: Wie viele müssen noch sterben? Wie viele müssen noch ihre Gliedmaßen verlieren?" Tausende von Männern und Frauen, die von Bush & Co. in den angeblichen "Krieg gegen den Terror" hineingezogen wurden, haben Michael Moore im letzten halben Jahr geschrieben - aktive und ehemalige GIs, ihre Eltern, Brüder, Schwestern, Frauen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 27.10.2004

Der Rezensent Bernd Pickert hat an manchen Stellen leichte Bauchschmerzen, wenn er sich mit Michael Moores Medienmaschine konfrontiert wird. Deshalb beschäftigt er sich in seiner Rezension ebenso mit dem Medienphänomen Moore wie mit dessen neustem Produkt: "Michael Moores Buch hat etwas Selbstreferenzielles". Er lässt sich nach Pickerts Meinung von seinen Anhängern ein bisschen zu sehr feiern. Doch andererseits - das Buch als "irgendwie kitschigen Kommerz zu beschreiben", würde nach Meinung des Rezensenten "viel zu kurz greifen". Das Pathos des Buches ist nach Pickerts Meinung gerechtfertigt, weil es ja schließlich um große Themen geht, um "Leben und Tod, Verrat und Betrug". Außerdem gehört Pathos zum amerikanischen Diskurs nach Pickerts Meinung einfach dazu. Zudem findet Pickert, dass Moore für die kritische amerikanische Öffentlichkeit eine Katalysatorfunktion hat. Auch wenn er nichts wirklich Neues an die Öffentlichkeit bringt: "Moore hat den Ton getroffen, um ein Massenpublikum zu erreichen."