Michael Maar

Heute bedeckt und kühl

Große Tagebücher von Samuel Pepys bis Virginia Woolf
Cover: Heute bedeckt und kühl
C.H. Beck Verlag, München 2013
ISBN 9783406653537
Gebunden, 257 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Als tägliche Übung, zur Sammlung, zur Erinnerung, zur Selbsterfindung und gegen die reißende Zeit, ist es ein massenhaft verbreitetes Genre, jeder kennt es, jeder hat es irgendwann mal versucht oder in Erwägung gezogen, aber es gibt Höhepunkte in der Geschichte dieser Kunstform: Gemeint ist das Tagebuch. Michael Maar hat besonders schöne, bemerkenswerte, spektakuläre und eindrücklich-typische Beispiele für große Tagebücher zusammengetragen und stellt sie vor, klug, glänzend geschrieben, unterhaltsam und pointiert. Eine Entdeckungsreise zu den großen Diaristen von Samuel Pepys bis Thomas Mann, von Friedrich Hebbel bis Christa Wolf, von John Cheever bis Peter Sloterdijk. Und Maar vergisst auch nicht, sich mit der Frage zu beschäftigen, was in Zeiten von "Facebook" wohl aus dem Tagebuch werden wird.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 23.01.2014

Hans von Trotha ist bei der Lektüre von Michael Maars Tagebücher-Buch fast ein wenig neidisch auf den Autor geworden, so ansteckend ist die Freude am "Voyeurismus gegenüber dem Intimen", die den Tagebuchleser heimsucht. "Heute bedeckt und kühl" ist eigentlich weniger Wissenschaft als Literatur, verrät der Rezensent, es versammelt schöne Fundstücke und stellt nur vorsichtig Thesen auf, die eher Vorschläge und Selbstbeobachtungen Maars sind, eigentlich ist es ein Tagebuch über die Tagebuchlektüren des Autors, fasst von Trotha zusammen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.10.2013

Nach der Lektüre von Michael Maars Zusammenstellung bedeutender Tagebücher großer Literaten bekommt Jens Malte Fischer große Lust, die besprochenen Schriftstücke auf der Stelle selbst zu lesen. Maar spannt räumlich und zeitlich einen weiten Bogen, und so finden Literaten wie Arthur Schnitzler und Hermito von Doderer ebenso ihren Platz wie Rainald Goetz und Wolfgang Herrndorf. Maar beschreibe die Texte so anschaulich, dass einem als Leser "das Wasser im Mund zusammenläuft". Fischer bedauert zwar ein wenig, Theodor Haeckers "Tag- und Nachtbücher" oder Karl Kraus' "Fackel" nicht vorzufinden, freut sich aber auf unbekanntere Namen zu stoßen. Wie in einem "Zaubergarten" wandelt der Rezensent mit Maar durch die Tagebücher der Weltliteratur und kann dasselbe nur jedem empfehlen.
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