Michael Hampe

Die Dritte Aufklärung

Cover: Die Dritte Aufklärung
Nicolai Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783964760029
Gebunden, 96 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Wir haben zu allem eine Meinung, aber kaum noch Argumente - es wird Zeit für eine neue Aufklärungsbewegung! Michael Hampe zeigt, warum auch die Dritte Aufklärung nur eine Bildungsbewegung sein kann. Wir brauchen wieder gemeinsame kulturelle Projekte, aus denen Sinn und nicht nur Reichtum entsteht, um weder Gewalt, Grausamkeit noch Illusionen als Ersatz-Intensitäten in unserer Lebenserfahrung zu verfallen. Solche kollektiven Projekte und die mit ihnen einhergehenden Erfahrungen von Intensität entstehen aus Bildungsprozessen. Dabei geht es Hampe nicht um Elitenbildung. Es geht um den Erwerb einer gemeinschaftlichen Kreativität, die uns den Mut und die Mündigkeit verleiht, die Zukunft nicht einfach nur zu beobachten, sondern zu gestalten.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 14.03.2019

Michael Hampe konstatiert nicht so sehr eine Krise der Demokratie als eine Krise der Aufklärung, schreibt die Göttinger Philosophin Eva Weber-Guskar in ihrer Rezension. Drei Etappen der Aufklärung sehe er, die wichtigste sei die sokratische, die die Grausamkeit durch das Argument, den Streit in Begriffen, ersetzt habe. Kant ist dann Nummer 2 und Hampe, wenn man's recht versteht, Nummer 3. Seine Idee sei die "Befreiung von einem mythischen Geschichtsverständnis". Die Menschen müsste verstehen, dass sie es sind, die Geschichte machen, auch wenn es andere Aspekte wie den Zufall gibt. Nicht ganz folgen mag die Rezensentin dem Autor in seiner "Absetzung von der Praxis des Erzählens". Erst durch Erzählen werde der Geschichte doch Sinn gegeben - übrigens habe Hampe dies in früheren Büchern sehr gut gezeigt. Aber im wesentlichen stimmt sie Hampe zu: Aufklärung erkennt, dass es einen Weg aus der Grausamkeit gebe - wenn man ihn bewusst und kollektiv beschreite.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.12.2018

Als "dritte Aufklärung" bezeichnete der Wissenschaftsphilosoph Hilary Putnam die empiristische Philosophie seines Kollegen John Dewey, weiß Rezensent Simon Strauss. Der in Zürich lehrende Philosoph Michael Hampe greift diesen Begriff nun auf, um in seinem schmalen Essayband eine neue Aufklärungsbewegung auszurufen, fährt der Kritiker fort, der dem Autor in jedem Fall viel "Leidenschaft" für sein Thema attestiert. Dass Hampe sein Plädoyer für intellektuelle Mündigkeit, "Teilnahme an der Welt" und Vermeidung von Grausamkeit und Illusionen statt mit Professorenprosa mit "sympathischer Sorglosigkeit" niederschreibt, geht für Strauss in Ordnung. Auf ein paar Plattitüden hätte er allerdings verzichten können.
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