Rezensentin Katrin Hörnlein kann Marianne Kaurin nicht genug loben für den Balance-Akt, der ihr in diesem Buch gelungen sei. "Irgendwo ist immer Süden" ist eine Abenteuergeschichte, die ohne weite Reisen auskommt, so Hörnlein; sie beschreibt eine triste und kaputte Erwachsenen-Welt, und sie erzählt von zwei Kindern, zwei Außenseitern, die sich in dieser Welt eine kleine Insel bauen. Dass so ein verborgenes Paradies nicht lange unentdeckt bleibt, ist klar. In Konfrontation mit der Außenwelt wird einer der beiden Freunde zum Verräter, lesen wir. Kaurin verschweigt weder den Schmerz noch die Tatsache, dass Freundschaft nicht vor Ausgrenzung schützt. Ein Happy End gibt's trotzdem, erfahren wir. Ein wunderbares, heiteres und zugleich ehrliches Buch für den Sommer, so die berührte Rezensentin.

Rezensentin Elena Geus freut es, dass Marianne Kaurin in ihrem Roman auf Deutungen verzichtet. Stattdessen erzählt die Autorin aus Sicht eines Mädchens in Norwegen, das sich nach dem Süden sehnt und sich ihren Traum mit Hilfe eines klugen Gefährten zurechtfantasiert. Das Nichtgesagte wirkt dabei laut Geus nicht weniger als das Ausgesprochene. Eine rührende, charmante Geschichte über Vorstellungskraft und Annäherung, die sprachlich und gedanklich auf Höhe ihrer Figuren und Leserinnen ist, findet Geus.