Marcel Proust

Das Flimmern des Herzens

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit - in der Urfassung
Cover: Das Flimmern des Herzens
Die Andere Bibliothek, Berlin 2017
ISBN 9783847703952
Gebunden, 732 Seiten, 42,00 EUR

Klappentext

Aus den französischen Druckbogen erstmals übersetzt, mit einem Anhang und einem Vorwort versehen von Stefan Zweifel. Mit einer Reproduktion der originalen Korrekturfahnen als Beilage. Anfang April 1913 erhielt Proust die ersten Druckbogen seines monumentalen Romans, der damals noch den Titel trug: "Flimmern des Herzens" ("Les Intermittences du Coeur"). Drei Verlage hatten das Buch abgelehnt - bis Bernard Grasset es schließlich in seinem noch unbekannten Verlag veröffentlichen wollte. Die Genfer Stiftung Bodmeriana beherbergt mit den Korrekturbögen der ersten Fassung eines der großen Rätsel der Literaturgeschichte: Statt bloß letzte Anpassungen vorzunehmen und Fehler zu beseitigen, entwarf Proust mitten auf den Druckfahnen handschriftlich ein neues Buch. Aus der "Verlorenen Zeit" wurde "Auf der Seite von Swann", aus dem "Flimmern des Herzens" die "Suche nach der verlorenen Zeit". Die vorliegende Ausgabe stellt die beiden Versionen des Romans gegenüber: Die Druckfahnen von 1913 und die endgültige Fassung - nun kann man die verschollene Version zum ersten Mal in deutscher Übersetzung lesen und die Verwandlung in das Jahrhundertwerk Seite für Seite mitverfolgen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.01.2018

Rezensent Joseph Hanimann staunt, wie akribisch der Herausgeber und Übersetzer Stefan Zweifel diese erste Version von Prousts "Combray"-Teil aus der "Suche nach der verlorenen Zeit" vorausgeht, ins Deutsche übertragen hat. Zweifel hat auch das winzigste Detail in Inhalt und Sprachführung nicht unterschlagen, notiert Hanimann, und die gesamten ausführlichen Randnotizen und angeklebten Zettel des Autors säuberlich aufgenommen und eingeordnet. Den Hut zieht der Rezensent auch vor dem Verlag Die Andere Bibliothek, der die Autorennotizen farblich erkennbar zu einem Puzzle zusammenfügt. "Mit dem Herz flimmert da allerdings zugleich auch der Blick", merkt er an, wenn die Fülle der Informationen ihn überwältigt. Seinem Respekt für die Leistung von Herausgeber und Verlag tut das jedoch keinen Abbruch.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.12.2017

Rezensent Jürgen Ritte zieht den Hut vor dem verlegerischen Mut hinter Stefan Zweifels Edition und Übersetzung der Korrekturfahnen des ersten Teils von Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit". Die farblich unterschiedenen Streichungen und Restitutionen nebst korrigierter Fassung, laut Ritte auch eine buchgestalterische Herausforderung, verursachen beim Rezensenten zwar mitunter Schwindel, eine Ahnung von Prousts Werkstatt bekommt er allerdings auch und eine Neuübersetzung von "Combray", über die sich laut Ritte gewiss streiten lässt. Zweifel stellt einen "verstörend" wortwörtlichen, ja sperrigen Proust vor, meint der Rezensent.
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