Kamala Harris

Der Wahrheit verpflichtet

Meine Geschichte - Die Autobiografie
Cover: Der Wahrheit verpflichtet
Siedler Verlag, München 2021
ISBN 9783827501530
Gebunden, 336 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Sie ist die erste Frau und erste Schwarze als Vizepräsidentin der USA. Kamala Harris hat das Amt in jenem historischen Moment übernommen, in dem die Vereinigten Staaten gespalten sind wie nie zuvor. Wer ist diese Frau, die die Zukunft der USA mitprägen wird? Was treibt sie an? In diesem Buch erzählt Kamala Harris die Geschichte ihres Lebenswegs als Tochter einer indischen Einwanderin und eines Jamaikaners, die sich zur Justizministerin Kaliforniens hocharbeitete - und schon als Staatsanwältin dem Ziel sozialer Gerechtigkeit verschrieb. Während der Immobilienkrise nahm sie den Kampf mit Banken und Big Business auf, um die einfachen Bürger zu schützen, sie bekämpfte den Rassismus in der Strafverfolgung und trieb konsequent eine Reform des Justizwesens voran.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.03.2021

Rezensentin Elisabeth von Thadden lässt sich von den Privatheiten über Familie und Freunde in Kamala Harris' Autobiografie von 2019 nicht beirren: Das Buch ist politisch, verfasst im Kampagnenmodus, erklärt sie. Es geht um das Unrecht, wie es sich zeigt und wie ihm zu begegnen ist. Dass andere Themen, Klimwandel, Außenpolitik, Kunst, Kultur, im Buch in den Hintergrund geraten, kann die Rezensenten verschmerzen angesichts dieses mitgeteilten erfolgreichen "weiblichen Lebens".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.03.2021

Der hier rezensierende Thomas Speckmann fürchtet, Kamala Harris erweist sich und ihrer Partei mit dieser Autobiografie einen Bärendienst, weil sie allzu sehr auf emotionale und damit angreifbare Beschreibungen setzt, etwa von morgendlichen Schlafzimmer-Szenen mit Ehemann oder von Tränen am Trump-Wahlabend. Bei aller Sympathie muss Speckmann die versöhnenden Momente im Text, in denen es um die politische Agenda der Autorin geht, fast mit der Lupe suchen. Das "leicht" geschriebene Buch entbehrt also nicht einer gewissen Tragik, befürchtet er.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.03.2021

Ein bisschen veraltet findet Viola Schenz heute schon die 2019 im Original erschienene, vom deutschen Verlag etwas zu vollmundig als Autobiografie bezeichnete  Schrift. Die Kritikerin streicht sowohl das typisch amerikanische Pathos heraus, das in der Sprache der inzwischen zur Vizepräsidentin aufgestiegenen Kamala Harris herrscht, als auch die manchmal etwas sehr ins Detail gehenden Beschreibungen politischer Malaisen der USA, die Harris aus ihrem juristischen Alltag kennt, für die sie aber keine Lösungen angibt. Dass sie "Vollblutjuristin" ist, werde hier ebenso deutlich wie ihre - heutzutage eher sympathische - Scheu, findet die Kritikerin, sich allzu sehr mit Privatem aufzuhalten. Eine große Ausnahme ist die Gestalt ihrer Mutter, einer ungemein beeindruckenden, letztlich alleinerziehenden Mutter, die aus Indien stammende Krebsforscherin Shyamala Gopalan. Auch hier geht es sprachlich immer mal wieder mächtig Richtung Kitsch, findet die Kritikerin. Ansonsten glaubt sie, dass man nicht lange auf das nächste Buch der heutigen Vizepräsidentin wird warten müssen und verweist auf die nächste Präsidentschaft 2024.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 07.03.2021

Rezensentin Verena Lueken weist darauf hin, dass Kamala Harris' Autobiografie im Original bereits 2019 erschien und Ende 2015 beginnt, also zu dem Zeitpunkt, als Trump Präsident wurde. Das erklärt für Lueken den pragmatischen Wahlkampfton und wirft für sie die Frage auf, was das Buch deutschen Lesern heute zu sagen hat. Da sind zum einen die Passagen, die aus dem Familienleben der jetzigen Vizepräsidentin erzählen und die Autorin laut Lueken in sanftes Licht tauchen. Zum anderen vermitteln die Ausführungen über Fälle von Rassismus und Ungleichheit, die Harris als Staatsanwältin begleitete, Lueken Hoffnung auf eine "progressive Politik" und können als Vorbild dienen, wie die Rezensentin glaubt.