Jonathan Littell

Notizen aus Homs

Cover: Notizen aus Homs
Hanser Berlin, Berlin 2012
ISBN 9783446240896
Gebunden, 240 Seiten, 18,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Dorit Gesa Engelhardt. Im Januar 2012 lassen sich Jonathan Littell und sein Fotograf von Angehörigen der Syrischen Befreiungsarmee heimlich ins Land schleusen. Seine Erlebnisse und Beobachtungen dort hat Littell in zwei Notizheften festgehalten. Was die Veröffentlichung dieser Hefte rechtfertigt , schreibt er selbst, ist die Tatsache, dass sie Bericht erstatten über einen Moment, der quasi ohne Zeugen von außen stattgefunden hat: die letzten Tage der Erhebung eines Teils der Stadt Homs gegen das Regime Baschar al Assads. Wie schon Littells eindrückliche Berichte aus den Krisengebieten Tschetschenien und Georgien reiht sich auch sein Text über Syrien ganz in die große Tradition der Kriegsreportage ein.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.11.2012

Sonja Zekri hat keinen Zweifel am affirmativen Verhältnis des Autors zum Krieg. Und das ist doch eigentlich ein ganz schöner Hammer! Jonathan Littells ungeschönter Bericht aus Syrien im Kriegszustand allerdings bietet ihr außer ein bisschen Schlachtenlärm und Kriegsverherrlichung, Mut auch, ja, das gibt Zekri zu, nicht allzu viel. Zwei Wochen Homs im Auftrag von Le Monde sind bei Littell vor allem fotorealistisch festgehaltenes Grauen, durchsprengt von einigen lichten Beschreibungsmomenten, dabei viel Redundanz, persönliche Betroffenheit, Husten und Gestammel. Dass Zekri dem nicht immer zu folgen gewillt ist, leuchtet ein. Zekris Fazit: Zeitungsleser sind da besser dran und informierter.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.08.2012

Jonathan Littells Aufzeichnungen aus aus dem syrischen Homs liest Wolfgang Günter Lerch als ein weitgehend nüchternes, realistisches Dokument des Schreckens. Kleine Poetisierungen, etwa des Sternenhimmels, verzeiht er dem Autor als "Antidot" zu dem erlebten Grauen, den Verbrechen von Assads Armee, den Toten und Verletzten, den Entbehrungen der Zivilisten, auch den gelegentlichen Grausamkeiten auf Seiten der Aufständischen, die Littell vom 16. Januar bis zum 2. Februar 2012 im Auftrag von "Le Monde" begleitete. Eine Heroisierung der Assad-Gegner, die dem Autor vorgeworfen wurde, kann Lerch nicht entdecken. Für ihn ist Littell in seinen beiden Tagebüchern aus Homs ein verlässlicher Chronist und Zeuge des Volksaufstandes in Syrien.
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