Jonas Schaible

Demokratie im Feuer

Warum wir die Freiheit nur bewahren, wenn wir das Klima retten - und umgekehrt
Cover: Demokratie im Feuer
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2023
ISBN 9783421070142
Gebunden, 304 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Klimaschutz und Demokratie, das passt für viele Menschen nicht zusammen. Den einen geht der Kampf gegen die Klimakrise zu langsam voran, während die anderen sich von einer angeblichen Ökodiktatur bedroht sehen. Jonas Schaible räumt in diesem Debattenbuch mit solchen Widersprüchen auf. Er zeigt, dass Klima und Demokratie sich sogar gegenseitig bedingen: Demokratie gibt es nur auf einem bewohnbaren Planeten - und das Klima wird sich nur mit demokratischen Mitteln retten lassen. Dafür ist aber Umdenken nötig: Demokratie kann nur als Klimademokratie bestehen. Schaible ermöglicht einen neuen Blick auf Politik in Zeiten der Klimakrise und entwirft eine Zukunftsvision, in der sich Freiheit und Klimaschutz gegenseitig stärken.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.2023

Der Klimawandel spannt einen apokalyptischen Horizont vor uns auf. Alles, was wir jetzt nicht tun, müssen wir im nächsten Jahr zusätzlich tun, und führt unausweichlich in die Katastrophe, falls wir es gar nicht tun. Vor diesem Horizont stellt sich die Frage, wie Demokratien mit dieser Herausforderung umgehen sollen. Christian Schwägerl bespricht das Buch  "Demokratie im Feuer" des Journalisten Jonas Schaible zusammen mit Felix Heidenreichs "Nachhaltigkeit und Demokratie -  Eine politische Theorie", das ähnliche Fragen stellt. Als entscheidenden Satz von Schaibles Buch zitiert Schwägerl die Feststellung, dass Freiheit durch den Klimawandel zu etwas wird, was man "nicht mehr nur ausleben, sondern auch aufbrauchen" kann. Der Klimawandel sei einerseits nur demokratisch zu klären (was einen mit Blick auf China natürlich erschauern lässt), aber falls die Demokratie ihn nicht löst, ist sie selber fällig. Schon jetzt, so Schwägerl, der dem Autor hier zustimmt, lasse sich absehen, wie Rechtspopulisten aus Existenz- Identitätsfragen machen und die eigentliche politische Unverantwortlichkeit produzieren, die dazu führt, dass wir unseren Kindern einmal eine schlechtere Welt überlassen werden. Schaible fordere darum eine neue Art "wehrhafter Demokratie", in der das Klimaschutzministerium ein verbrieftes Vetorecht haben sollte. Und eines sei klar: Eine "Ökodiktatur" drohe vor allem dann, wenn der Klimaschutz - auch wegen politischen Drucks - scheitert.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.05.2023

Rezensent Eckhard Jesse lässt sich nicht so leicht überzeugen vom Klimabuch des Spiegel-Journalisten Jonas Schaible. Zwar hält er den Band nicht für einen Schnellschuss. Schaible befasse sich schon länger mit dem Thema, weiß er. Doch Schaibles Thesen über eine demokratiegestützte Klimapolitik bleiben für ihn dennoch zweifelhaft. Was geschieht wohl, wenn man der Politik die "Klimafrage" entzieht, wie der Autor es sich vorstellt? Dass sich Schaible nicht mit der Radikalisierung der Klimaschutzbewegung beschäftigt, hält Jesse für einen Mangel.