Erhard Scheibe

Die Philosophie der Physiker

Cover: Die Philosophie der Physiker
C.H. Beck Verlag, München 2006
ISBN 9783406542718
Gebunden, 368 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

In die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts fielen nicht nur die Umwälzungen der Physik durch Relativitätstheorie und Quantentheorie. Es war auch eine Zeit, in der die Physiker zu Philosophen wurden - und dies aus Notwendigkeit und mit Konsequenzen, wie dieses Buch zeigt. Zu Unrecht klage man darüber, dass unsere Generation keine Philosophen habe, soll schon Adolf von Harnack gesagt haben: "Die Philosophen sitzen jetzt nur in der anderen Fakultät, sie heißen Planck und Einstein." Einstein hat auch die Begründung dafür vorgezeichnet, warum er und seine Kollegen die Philosophie nicht den Philosophen überlassen konnten. In einer Zeit, in der die Physiker über ein festes, nicht angezweifeltes System verfügten, möge dies wohl in Ordnung gewesen sein, schreibt er, "nicht aber in einer Zeit, in welcher das ganze Fundament der Physik problematisch geworden ist". Nur der Physiker selbst jedoch fühle und wisse am besten, wo ihn der Schuh drückt. In einem aufwendig recherchierten, auf die Originalquellen zurückgreifenden und spannend geschriebenen Buch analysiert der Naturwissenschaftler und Philosophiehistoriker Erhard Scheibe dieses neue Verhältnis von Physik und Philosophie und den dazugehörigen Typus des philosophierenden Physikers, der die Physik bis heute nachhaltig prägt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.09.2007

Wenn Physiker das Philosophieren anfangen, ist Rezensent Helmut Meyer auf der Hut. Allerdings lässt er sich auch gerne überraschen und von Erhard Scheibe eine Traditionslinie quasi philosophischer Reflexionen über physikalische Theorien aufzeigen. Meyer folgt dem Autor in die "heroische Epoche" der Relativitäts- und Quantentheorie und zu Ernst Mach und Wilhelm Ostwald, um rückblickend deren Modernität zu erahnen. Wie Scheibe das "weite Feld" seines Themas durchmisst, im Wechsel zwischen "schnell" und "verweilend", findet Meyer scheinbar in Ordnung.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.11.2006

"Lesenswert" findet Rezensent Martin Urban dieses Buch über die "Philosophie der Physiker" von Erhard Scheibe. Er hat darin eine Menge über die Auseinandersetzungen um die Deutung der modernen Physik gelernt. Vor allem aber führt das Buch das Ringen der großen Physiker um ein besseres Verständnis der Welt vor Augen. Neben Max Planck, Ludwig Boltzmann und Ernst Mach, Albert Einstein und Werner Heisenberg kommen dabei auch Wolfgang Pauli, Niels Bohr ("Die Frage ist nicht, ob eine Theorie verrückt ist, sondern ob sie verrückt genug ist.") und andere zu Wort. Deutlich wird seines Erachtens auch, dass eben nicht nur in den Geisteswissenschaften, sondern auch in den Naturwissenschaften nach dem Warum gefragt wird und nicht nur nach dem Wie. Urban moniert allerdings eine Reihe von Wiederholungen. Zudem hätte er sich Manches etwas ausführlicher dargestellt gewünscht.
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