Detlef Bald, Johannes Klotz, Wolfram Wette

Mythos Wehrmacht

Nachkriegsdebatten und Traditionspflege
Cover: Mythos Wehrmacht
Aufbau Verlag, Berlin 2001
ISBN 9783746680729
Taschenbuch, 211 Seiten, 8,64 EUR

Klappentext

Die Ausstellung Vernichtungskrieg: Verbrechen der Wehrmacht 1941-1945 sorgte für heftige öffentliche Diskussionen. Das Buch zeigt, wie sich in der neuen Bundesrepublik eine veränderte Sicht auf den Nationalsozialismus durchsetzt. Die Ausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung brach mit der Legende von der "sauberen" Wehrmacht, auf die sich das Selbstverständnis vieler Deutscher bis heute gründet. Militärhistoriker und Publizisten beschreiben die Folgen der Vergangenheitspolitik seit der frühen Adenauer-Ära für den Aufbau und das Traditionsverständnis der Bundeswehr sowie das geistige Klima in der Bundesrepublik.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.03.2002

Letztlich doch enttäuscht zeigt sich Rezensent Joachim Käppner von diesem ansonsten "lesenswerten" und "kenntnisreichen" Buch, das aber die erfolgreiche Entmystifizierung der deutschen Wehrmacht und die damit verbundene Veränderung in Bundeswehr und deutscher Gesellschaft in den letzten 10 Jahren nicht ausreichend zur Kenntnis nehme. Stellenweise offenbar im Zorn geschrieben, wird, laut Käppner, auch den Politikern misstraut, die sich offen mit der NS-Vergangenheit auseinandersetzen. Auch wenn der Rezensent ebenfalls von unangebrachten Äußerungen zum Bundeswehreinsatz im Kosovo-Krieg weiß, vermisst er die Analyse der Gründe, weshalb die Bundeswehr zur "Interventionsarmee" wird. Stattdessen werde der Eindruck erweckt, die Militäreinsätze richteten sich gegen "tapfere kleine Völker, die ihren Lebensstil gegen die düsteren Mächte westlich-deutscher Großmannssucht verteidigen".
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