Christian Fuchs, John Goetz

Geheimer Krieg

Wie von Deutschland aus der Kampf gegen den Terror gesteuert wird
Cover: Geheimer Krieg
Rowohlt Verlag, Reinbek 2013
ISBN 9783498021382
Gebunden, 256 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Ein amerikanisches Kriegskommando in Stuttgart befehligt Killerdrohnen in Afrika und im Nahen Osten, um mutmaßliche Terroristen umzubringen. Die NSA greift Daten von Überseekabeln ab, die von Deutschland ausgehen, und rüstet in Hessen ihre Abhörtechnik auf. US-Sicherheitskräfte nehmen auf Flughäfen Verdächtige fest. BND-Agenten horchen für die Amerikaner Asylbewerber aus, um Drohnenziele auszukundschaften. Der Aufbau geheimer US-Foltergefängnisse wurde von der CIA-Logistikzentrale in Frankfurt gesteuert. Und die US-Firma, die die Kidnapping-Flüge organisierte, wird von deutschen Ministerien weiter mit Millionenverträgen gepampert. Das alles und noch viel mehr geschieht nicht nur auf deutschem Boden, sondern auch mit der Unterstützung der Bundesregierung. Denn Deutschland ist längst zum untrennbaren Bestandteil der US-Sicherheitsarchitektur geworden. Eines Systems, das sich öffentlicher Kontrolle entziehen will. Der amerikanische "Krieg gegen den Terror" beginnt direkt vor unseren Haustüren und wird mit Mitteln geführt, die viele Menschen verabscheuen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.01.2014

Im Wesentlichen überzeugend findet Michael Hochgeschwender dieses Buch über den deutschen Beitrag zum amerikanischen "Krieg gegen den Terror" von Christian Fuchs und John Goetz. Die investigativen Journalisten führen für ihn eingehend vor Augen, wie die USA von deutschen Boden aus und mit Unterstützung von Behörden wie zum Beispiel dem BND völkerrechtswidrige Einsätze planen. Diesbezüglich fordert der Rezensent eine breite gesellschaftliche und politische Diskussion. Er attestiert den Autoren solide Quellenrecherche, schlüssige Argumentation und einleuchtende Schlussfolgerungen sowie eine gute Schreibe. Allerdings vermisst Hochgeschwender eine Diskussion von alternativen Optionen von Regierungen bei der Terrorismusbekämpfung. Zudem stört ihn die "Selbstinszenierung" der Autoren, die sich als Journalisten oft in den Vordergrund rücken.
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