Birgit Lahann

Hochhuth: Der Störenfried

Cover: Hochhuth: Der Störenfried
Dietz Verlag, Bonn 2016
ISBN 9783801204709
Gebunden, 384 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Rolf Hochhuth, der Autor des "Stellvertreters", wird am 1. April 2016 85 Jahre alt. Birgit Lahann hat nun die erste Biografie über diesen politischen Dramatiker und Schriftsteller geschrieben, mit allem Witz und Wahnsinn, die sein Leben kennzeichnen. Sie erfuhr alles über die Abgründe, die seine Stücke erhellen, über den Irrsinn deutscher Zeitläufte, gegen die er loszog, über Freund und Feind und seine Frauen, für ihn das fünfte Element, über seine manische Kampfeslust und darüber, woher Mut und Kraft kommen, sich zügellos einer Wahrheit zu verschreiben. Der Gerechtigkeitsfanatiker griff Papst Pius XII. für sein beharrliches Schweigen bei den Judendeportationen im Zweiten Weltkrieg an. Mit "Eine Liebe in Deutschland" zwang er den ehemaligen NS-Marine-Richter und späteren CDU-Ministerpräsidenten Hans Filbinger zum Rücktritt. Ludwig Erhard schmähte ihn für seine Angriffe als Pinscher, Helmut Kohl diffamierte ihn im Vatikan und Franz Josef Strauß beschimpfte ihn als Ratte und Schmeißfliege. Doch Hochhuth kämpfte weiter. Alle lieben die Freiheit, sagt er, aber nicht die, die ihnen dazu verhelfen wollten.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.07.2016

Nachdem er Rolf Hochhuth zehn Jahre lang bei Rowohlt verlegt hatte, dachte Michael Naumann eigentlich, den Autor zu kennen. Weit gefehlt, erkennt er bei der Lektüre von Birgit Lahanns Hochhuth-Biografie. Ist ihm die Rezeptionsgeschichte, die Lahann gründlich aufgearbeitet hat, noch hinlänglich bekannt, sind viele Details von Hochhuths Werdegang und die Entstehungsgeschichte einzelner Stücke eine echte Überraschung, erklärt er. Und ganz nebenbei trifft Lahann in ihren Beschreibungen die Atmosphäre der unmittelbaren Nachkriegsjahre, an denen Hochhuth sich rieb, auf den Punkt, lobt Naumann.