Ben Rhodes

Im Weißen Haus

Die Jahre mit Barack Obama
Cover: Im Weißen Haus
C.H. Beck Verlag, München 2019
ISBN 9783406735073
Gebunden, 576 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Enrico Heinemann, Thomas Pfeiffer, Jörn Pinnow und Martin Richter. Mit 29 Jahren und einem Sack voll Hoffnung stößt Ben Rhodes 2007 zum Team von Barack Obama und wird zu einem seiner engsten Vertrauten - er als als Redenschreiber, später als stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater. Er ist mittendrin, als das Atomabkommen mit dem Iran ausgehandelt wird, als die Annäherung an Kuba eingeleitet wird, als die Entscheidung fällt, in Syrien nicht zu intervenieren, und als die Wahl von Donald Trump das Projekt Obama jäh beendet.
Ben Rhodes schildert die Dramen dieser Präsidentschaft, die Konflikte, in die Obama geriet, und die Grenzen des Machbaren, auf die er traf. Es ist die Erzählung von einem Ausnahmepolitiker, dessen Idealismus die Welt im Sturm eroberte, auf die Härten der Realität stieß, sich anpassen musste - und trotzdem überlebte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.04.2019

Dass er schreiben kann, hat Ben Rhodes schon als Ghostwriter für Barack Obama unter Beweis gestellt, weiß Viola Schenz. Dass die Schilderung seiner Jahre als außenpolitischer Berater des Präsidenten "flüssig und unterhaltsam" ausfallen, ist also keine Überraschung, und die Einblicke, die Rhodes in seiner politischen Funktion gewann, sind allemal exklusiv und erhellend, meint die Rezensentin. Angenehm findet sie, dass sich der Autor dabei nicht allzu wichtig und auch nicht immer völlig ernst nimmt. Doch leider geht ihm in Bezug auf seinen Dienstherrn jegliche Distanz ab, bedauert Schenz: seine ungebrochene Bewunderung Obamas verstellt Rhodes' analytischen Blick auf die Leistung eines Präsidenten, der kaum konkrete außenpolitische Erfolge vorzuweisen hat.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 21.03.2019

Eine Betrachtung von Obamas Amerika verleitet zur Fassungslosigkeit darüber, was danach kam. Rezensent Matthias Naß bespricht die Reise durch die Obama-Jahre von Ben Rhodes, einem Sicherheitsberater des damaligen Präsidenten, mit dem Ende im Kopf - so wie auch Rhodes das Buch mit dem Nachfolger vor Augen geschrieben hat. Es ist von Gefühlen die Rede, Rhodes Empörung über den Rassismus, dem der Präsident in seinem eigenen Land und im republikanischen Establishment begegnete, und von den so viele Menschen begeisternden Auftritten Obamas - in Berlin und Kairo. Schließlich, so zeichnet der Rezensent nach, erzählt Rhodes auch von den politischen Ernüchterungen, den Katastrophen, die dem Arabischen Frühling folgten, insbesondere in Syrien. Naß erzählt Details nach, die ihn besonders berührt haben: Obamas letztes Treffen mit Angela Merkel zum Beispiel und das Luther-King-Zitat im Oval Office, das er in diesen Jahren selbst täglich las und das noch vor Trumps tatsächlichem Einzug entfernt wurde. Dass sich das moralische Empfinden der Gerechtigkeit zuneige, wollte Trump gar nicht erst lesen müssen.