Antje Vollmer

Doppelleben

Heinrich und Gottliebe von Lehndorff im Widerstand gegen Hitler und von Ribbentrop
Cover: Doppelleben
Die Andere Bibliothek/Eichborn, Frankfurt am Main 2010
ISBN 9783821862323
Gebunden, 414 Seiten, 34,00 EUR

Klappentext

Einsatz auf Leben und Tod: Heinrich Graf Lehndorff gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten des deutschen Widerstands gegen Adolf Hitler. Sein Name ist heute nur noch wenigen bekannt. Das ist umso erstaunlicher, als er zu den engsten Mitwissern des Kreises um Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Henning von Tresckow gehörte. Die "Wolfsschanze", das Führerhauptquartier, lag in unmittelbarer Nähe der Güter Heinrich von Lehndorffs. In seinem Familienwohnsitz, Schloss Steinort, war seit 1941 ein ganzer Flügel für den Außenminister des NS-Reiches, Joachim von Ribbentrop, beschlagnahmt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 09.12.2010

Hellauf begeistert ist Haug von Kuenheims von Antje Vollmers Buch, das das ostpreußische Aristokratenpaar Heinrich und Gottliebe zu Lehndorff porträtiert, und zwar mit großer Sympathie, "Um nicht zu sagen: Liebe". Heinrich von Lehndorff war Offizier der Wehrmacht und an den Vorbereitungen zum Attentat auf Adolf Hitler vorbereitet, die historische Quellenlage zu ihm ist etwas dürftig, weiß der Rezensent, weswegen er umso glücklicher ist, dass Vollmer wenigstens versucht, mithilfe persönlicher Zeugnisse das Leben der beiden Lehndorffs nachzuzeichnen. Sehr schwärmt er auch von der Einmaligkeit Ostpreußens, die der Rezensent von Vollmer ganz richtig wiedergegeben sieht und die Kuenheim unter anderem in Heimatliebe und Freiheitsdrang des dortigen Landadels begründet sieht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.09.2010

Das geht ja ganz schön auf die Tränendrüse, was Rainer Blasius da lang zitiert aus der vorliegenden Doppelbiografie zu Heinrich und Gottliebe von Lehndorff, so herzerreißend aufgeschrieben von Antje Vollmer. Und wohlgestaltet ist das Buch auch noch, wie wir erfahren. Obgleich die Quellen spärlich fließen, findet Blasius das Denkmal in Wort und Bild gelungen, einfühlend und sogar der seligen Lehndorff-Freundin Gräfin Dönhoff, so vermutet er, zur Freude geeignet. Es gibt Momente, da stutzt Blasius kurz, so angesichts des NSDAP-Eintritts des Grafen, doch Vollmer nimmt ihm den Schrecken, weiß sie doch vom Wert der späteren Korrektur so jugendlich leichtsinnig getroffener Entscheidungen zu erzählen.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.09.2010

Weil Heinrich von Lehndorf kein "prägender", dennoch bedeutender Mitverschwörer beim Hitlerattentat vom 20. Juli war, weiß Stephan Speicher dieses Doppelporträt sehr zu schätzen, das an den Offizier Lehndorf und seine Frau Gottliebe erinnert. Laut Rezensent hat die Grünenpolitikerin Antje Vollmer sich von einer der Töchter zu dieser Arbeit überreden lassen, und Speicher lobt es ausdrücklich, dass sich Vollmer nicht zu einer traditionellen Lebensbeschreibung entschlossen hat, sondern sich unter Verwendung des erreichbaren, zum Teil spärlichen Quellenmaterials eine Art "Collage" zusammengestellt hat, die sie mit eigenen Interpretationen und Überlegungen erweitert hat. Dabei bekomme der Leser zwar keinen deutlichen Eindruck der politischen Ziele und Vorstellungen Lehndorfs - von seinem unabdingbaren Entschluss zum Attentat abgesehen - , dafür setzt sich aber ein vollständigeres Bild des Ehepaars, das Widerstand bei aller Gefahr für unumgänglich hielt, als entschlossenem "Adel des Landes" zusammen, so der Rezensent zufrieden.
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