Albertine Sarrazin

Der Ausbruch

Cover: Der Ausbruch
Ink Press, Zürich 2018
ISBN 9783906811086
Broschiert, 528 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen übersetzt von Claudia Steinitz. Zum ersten Mal nicht in einer Einzelzelle, teilt Anick mit Dirnen, Diebinnen und verlausten Analphabetinnen schreibend den Alltag in Frauenknästen an unterschiedlichen Orten in Frankreich. Maria sticht heraus, mit ihr plant sie minuziös den Ausbruch und richtet sich damit immer wieder auf. Auch hat sie, während sie Zigarette um Zigarette, gegen Klamotten getauscht, raucht, das Mantra ihres ebenso inhaftierten Ehemanns im Ohr: "Wir sind allein, mein Schatz. Ganz allein", um dann auch mit ihm über Kassiber an einem gemeinsamen Ausbruch zu feilen, nachdem der erste gescheitert ist.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 11.08.2018

Paul Jandl liest diesen neu übersetzten Roman der von Simone de Beauvoir protegierten Albertine Sarrazin als Offenbarung. Die eigene Diebinnen- und Prostituierten-Biografie, von Sarrazin literarisch verpackt, besticht für ihn durch Scharfsinn, lockere Darstellung, böse Tristesse und die Transzendierung der Erfahrung durch tiegründige Betrachtung. Dass die junge Autorin französische Formversessenheit in "kurzen Strichen erledigt" und keine Angst vor Kitsch zeigt, findet Jandl respektabel. Lebenslustig in der Verachtung des Bürgerlichen, kess im Ton (kongenial übertragen von Claudia Steinitz, so Jandl), gefällt der Text Jandl ausgezeichnet.