Walter Muschg

Die Zerstörung der deutschen Literatur

Und andere Essays
Cover: Die Zerstörung der deutschen Literatur
Diogenes Verlag, Zürich 2009
ISBN 9783257066456
Gebunden, 956 Seiten, 32,90 EUR

Klappentext

Der Germanist und Literaturforscher Walter Muschg kam von der Psychoanalyse her und gewann daraus tiefe und überraschend moderne Einblicke in das unbewusste, mythische Wesen literarischer Texte. Dadurch gelangen ihm neuartige, oft provokative, jedoch stets überzeugende Interpretationen. Mit seinem Essayband "Die Zerstörung der deutschen Literatur" machte er 1956 Furore, als er als Erster nach 1945 auf die "verbrannten Dichter" des Expressionismus hinwies. Dieser Band versammelt die wichtigsten Essays aus diesem und anderen Werken Muschgs zu "seinen" Autoren Brecht, Döblin, Goethe, Hebel, Kafka, Barlach, Keller, Stifter u.v.a.m.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 20.05.2010

Hocherfreut begrüßt Hans-Peter Kunisch die Neuausgabe dieses, vor 49 Jahren zuerst erschienenen Buchs des Schweizer Germanisten und 36 Jahre älteren Halbbruders von Adolf Muschg. Muschg, der in den 20er Jahre in Berlin studiert habe, beklage darin die Zerstörung und Verdrängung der Literatur der Weimarer Republik, klage Benn und Heidegger wegen ihrer Verstrickung in den Nationalsozialismus an, (Heidegger auch für seine plumpe Hölderlin-Fälschung) und untersuche die Rilke-Versessenheit der 50er Jahre, in denen dieser Dichter zu einer Art pseudoreligiösem lyrischen Rasputin verzerrt worden sei. Doch nicht nur die Radikalität des Blicks, die unprofessorale Nähe Muschgs zur Literatur seiner Zeit, auch die Optik dieser "handlich-schönen Dünndruckausgabe" machen dem Kritiker viel Freude.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.07.2009

Erfreut zeigt sich Heinz Schlaffer über diese Neuausgabe von Walter Muschgs erstmals 1956 erschienenem Werk "Die Zerstörung der deutschen Literatur". Er würdigt den Schweizer Germanisten (1898 - 1965) als Ausnahmeerscheinung seines Fachs, als ebenso scharfsinnigen wie belesenen und sprachmächtigen Philologen. Dessen Essay "Die Zerstörung der deutschen Literatur" habe in den fünfziger Jahren verstörend gewirkt. Schlaffer rekapituliert Muschgs Kritik der damals angesagten Erbauungsliteratur und hebt dessen Einsatz für die verschollene Literatur der deutschen Moderne, für Dichter wie Franz Kafka, Georg Trakl, Alfred Döblin, Karl Kraus oder Hans Henny Jahnn hervor.
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