Moritz von Bredow

Rebellische Pianistin

Das Leben der Grete Sultan zwischen Berlin und New York
Cover: Rebellische Pianistin
Schott Musik International, Mainz 2012
ISBN 9783795708009
Gebunden, 368 Seiten, 29,99 EUR

Klappentext

Grete Sultan (1906-2005) war eine der ungewöhnlichsten Pianistinnen des 20. Jahrhunderts. Aufgewachsen im jüdischen Großbürgertum Berlins, wurde sie in den 1920er-Jahren zu einer gefeierten Interpretin der klassischen wie der Neuen Musik. Nach Berufsverbot und wachsender Bedrohung gelang ihr 1941 in letzter Minute die Flucht. In New York etablierte sie sich als Pianistin und Klavierpädagogin. Sie wurde zur Freundin und Muse von John Cage, dessen Etudes Australes sie in der ganzen Welt spielte. Moritz von Bredow erzählt das lange Leben Grete Sultans zwischen Traumatisierung und Erfolg: ein deutsch-jüdisches Schicksal und ein Spiegel der Musik- und Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.10.2013

Über die seinerzeit von Adorno gepriesene 2005 verstorbene Pianistin Grete Sultan liest Marco Frei in der Biografie von Moritz von Bredow Aufschlussreiches, das das allzu lange Schattendasein Sultans in den Augen des Rezensenten umso unverständlicher erscheinen lässt. Dagegen sprechen eigentlich ihr ausgeprägter Innovationsgeist sowie ihr im Buch anhand von Konzertkritiken dokumentierter Interpretationsstil und ihre Programmdramaturgie. Das Lesen der Biografie und das parallele Hören der in einer CD-Box erhältlichen historischen Aufnahmen aus den Jahren 1959-2000 scheinen für Frei von besonderem Reiz zu sein.