Thomas Maissen

Die Geburt der Republic

Staatsverständnis und Repräsentation in der frühneuzeitlichen Eidgenossenschaft
Cover: Die Geburt der Republic
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2007
ISBN 9783525367063
Gebunden, 672 Seiten, 59,90 EUR

Klappentext

Thomas Maissen untersucht am schweizerischen Beispiel den Übergang vom Reichsverständnis und Reichsrecht zum westlichen Staats- und Völkerrecht und stellt die gesellschaftlichen Träger des Prozesses vor, der den souveränen Staat schuf. Wann wurde die schweizerische Eidgenossenschaft eine Republik? Die modische Suche nach republikanischen Traditionen erwartet diese automatisch dort, wo sich keine fürstliche Territorialherrschaft etablierte. Thomas Maissen stellt dagegen die Frage, wann und in welchen semantischen Zusammenhängen das Wort "Republic" im eidgenössischen Umfeld auftauchte. Der Autor analysiert systematisch die obrigkeitliche Darstellung der gesamten Eidgenossenschaft in Ikonographie, Architektur, Zeremoniell und Literatur.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.02.2008

Beeindruckt gibt sich Caspar Hirschi von der, wie er lobt, quellengesättigten und bemerkenswert umfassenden Studie von Thomas Maissen, der darin das "Staatsverständnis" der frühneuzeitlichen Eidgenossenschaft untersucht. Mit seiner brisanten These, die eidgenössische Republik sei ein "Kind der absoluten Monarchie", die auf Jean Bodins absolutistischer, auf Venedig und Frankreich gemünzter Staatstheorie fußt, werde der Autor zwar nicht jeden überzeugen. Dafür wird die Darstellung, die sich nicht auf politische Praxis, sondern auf Sprache und Bilder des staatlichen Selbstverständnisses der Schweiz beruft, aber gewiss auch skeptische Leser beeindrucken, versichert der Rezensent, der mit diesem Buch eine anregende Debatte angestoßen sieht.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.01.2007

Rezensent Clausdieter Schott kann Thomas Maissen für seine Untersuchung "Die Geburt der Republic" gar nicht genug loben. In seiner recht gelehrten Besprechung nennt er das Werk einen "Meilenstein der schweizerischen Geschichtsschreibung". Denn so diffizil die Materie sei, so lesbar habe Maissen sie dargestellt. Wie Schotts Darstellung entnehmen, spürt Maissen dabei der Entwicklung der verfassungsrechtlichen Grundbegriffe nach, um die Staatswerdung der Schweiz darzulegen, deren nicht-monarchisches, souveränes Republikverständnis sich im 17. Jahrhundert herausbildet.